Eine Million Vertriebene in etwas mehr als einer Woche: Seit die israelische Armee (IDF) als Reaktion auf den blutigen Terror der Hamas den Gazastreifen abgeriegelt und unter nahezu pausenlosen Beschuss genommen hat, ist die Lage Hunderttausender Zivilisten in dem dicht besiedelten Küstenstreifen katastrophal geworden. Anfang dieser Woche war fast die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner aus ihren Häusern geflohen, viele von ihnen einer Aufforderung der IDF folgend nach Süden. Dort aber war die Versorgungslage so prekär, dass manche Flüchtlinge trotz heftigeren Bombardements wieder nach Norden zurückkehrten.
Interviews mit Einwohnern von Gaza waren wegen der anhaltenden Kämpfe in den vergangenen Tagen kaum noch möglich. Eine der wenigen, die der stern erreichte, war Andalib Adwan, 58, Leiterin des Community Media Centers in Gaza-Stadt. In einer Reihe von Sprachnachrichten schilderte sie, wie sie die Lage seit Beginn der israelischen Angriffe erlebt hat.