"Overlord", "Jubilee" - vor der Invasion gab es viele Geheimprojekte. Doch die Wahrheit hinter der Buchstabenkombination "Kay" kannte nur Dwight D. Eisenhower. Sein bestgehütetes Kriegsgeheimnis hatte eine hinreißende Figur und kastanienbraunes Haar. Die Rolle der Irin, die erst Krankenwagen durchs brennende London chauffierte und dann General Eisenhower von Sieg zu Sieg, ist heute noch umstritten.
"Plötzlich fanden wir uns in einer ungestümen Umarmung wieder. Unsere Krawatten flogen fort, unsere Jacken flogen fort, Knöpfe wurden aufgeknöpft. Als wären wir rasend. Und wir waren es", schreibt Kay Summersby 1976. Ihr Buch "My love affair with Dwigth D. Eisenhower" erschien erst ein Jahr nach ihrem und sieben Jahre nach seinem Tod. Eisenhowers Familie bezweifelt bis heute die Glaubwürdigkeit des Bekenntnisses.
In der 1948 erschienenen ersten Autobiografie des einstigen Models ist lediglich von ruhigen Abenden am Kamin eines Landhauses bei London, von Golfpartien in Algerien, geheimen Besprechungen und offiziellen Treffen mit Premierminister Winston Churchill und Präsident Franklin D. Roosevelt die Rede. Das verdeckte Händchenhalten unterm Frühstückstisch, die gestohlenen Küsse auf einsamen Feldwegen oder dem Autorücksitz fehlen ebenso wie die glühenden Liebeserklärungen des Generals. Sie habe damals Dinge ausgelassen, Details geändert, um ihre Intimsphäre und Eisenhowers Ansehen zu schützen, schreibt Summersby. Von Ikes Absicht, sich scheiden zu lassen, habe sie erst Jahre nach seinem Tod erfahren.
Harry Truman habe in einem Interview ein entsprechendes Gesuch seines Generals erwähnt, berichteten ihr Journalisten. Man habe Eisenhower mit dem Rauswurf aus der Armee gedroht. 1953 zog Eisenhower selbst als Präsident ins Weiße Haus ein - mit seiner Frau Mamie als First Lady.