Papst Johannes Paul II Befahl Breschnew die Ermordung?

Ein Ausschuss des italienischen Parlaments hat nochmal das Attentat auf Johannes Paul II im Jahr 1981 untersucht - und päsentiert nun eine Spur in die damalige Sowjetunion.

Der sowjetische Staatschef Leonid Breschnjew soll das Attentat auf Johannes Paul II. im Jahr 1981 in Auftrag gegeben haben. Das zumindest behauptet der Abschlussbericht eines Untersuchungsausschusses des italienischen Parlaments, der am Donnerstag auszugsweise von italienischen Zeitungen zitiert wurde. Demnach befahl Breschnjew dem sowjetischen militärischen Geheimdienst GRU, den aus Polen stammenden Papst zu ermorden - weil er sich gegen den Kommunismus engagierte.

Der GRU habe bei dem Mordversuch auf dem Petersplatz am 13. Mai 1981 mit ostdeutschen und bulgarischen Geheimagenten zusammengearbeitet. "Dieser Ausschuss glaubt ohne jeden Zweifel, dass die Führung der Sowjetunion die Initiative ergriff, um Papst Karol Wojtyla aus dem Weg zu schaffen und dass sie diese Entscheidung an den GRU weiterleitete", sagte der Chef der Kommission, Paolo Guzzanti.

"Ohne Beispiel"

Der Mordversuch war laut dem Bericht "in seiner Bedeutung ohne Beispiel in der modernen Geschichte". Bulgarische Geheimagenten seien benutzt worden, um die Urheberschaft der Tat zu verschleiern. Mitglieder der Stasi sollten die Spuren durch gezielte Desinformation der Medien verwischen.

Der Bericht bestätigt damit die so genannte "bulgarische Verbindung". 1986 gab es einen Prozess gegen den Bulgaren Sergej Antonow, einem Mitarbeiter der Fluggesellschaft Balkan Air in Rom, der angeblich zur Tatzeit auf dem Petersplatz war. Er wurde jedoch wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Als Attentäter wurde der Türke Mehmed Ali Agca zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Er befindet sich gegenwärtig in einem türkischen Gefängnis.