1. Wir müssen die Grenzen endlich effektiv schließen
Die EU hat sich vorgenommen, ihre Außengrenze erheblich besser zu sichern. Die Erwartung, dass sich damit der Flüchtlingszustrom weitgehend reduzieren lasse, ist jedoch eine Illusion. Selbst Länder wie China und Russland können ihre Grenzen nicht effektiv kontrollieren. Das ist auch nicht nötig, weil niemand in diese Länder fliehen will. Der DDR ist es einst gelungen, ihr Staatsgebiet vollständig abzuriegeln. Dazu brauchte es jedoch mehr als eine Mauer und scharfe Schäferhunde. Ohne den dazugehörigen Polizeistaat mit 189.000 Spitzeln wäre das nicht möglich gewesen.
Es gibt kein Zufluchtsland, das seine Grenzen auch nur einigermaßen dicht halten kann. Großbritannien schafft es nicht, die Invasion der "small boats" zu stoppen, mit denen Tausende Flüchtlinge über den Kanal schippern. Die USA haben vier Grenzen. Drei davon – Kanada, Atlantik, Pazifik – sind unter Kontrolle. Über die Grenze zu Mexiko rollt der Flüchtlingstreck hingegen seit Jahrzehnten ohne Unterbrechung. Und niemand kann den US-Amerikanern vorwerfen, sie würden nicht alles versuchen, ihn aufzuhalten.

Die US-Grenze zu Mexiko ist übrigens mehr als 3000 Kilometer lang. Die EU-Außengrenze misst allein im Osten knapp 9000 Kilometer. Auf der anderen Seite liegen zehn verschiedene Staaten. Die Grenze ist dreimal so lang und dreimal so unübersichtlich wie die Wüste im Süden der USA.