Auf dem Weg zu einem Termin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem Damhirsch aufgehalten worden. Ihr Dienstwagen musste auf der Autobahn 20 bei Stralsund einen Umweg nehmen. Der Abschnitt sei gesperrt gewesen, als das Tier gerade von der vierspurigen Straße gescheucht wurde, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Limousine der Kanzlerin musste über eine Bundesstraße ausweichen. Ihr Hubschrauber hatte wegen des schlechten Wetters in der Region nicht abheben können.
Zwischen Wildzaun und A20: Hirsch hält Polizei in Atem
Der Vorfall habe sich schon am Montag ereignet, als Merkel unterwegs nach Zingst (Vorpommern-Rügen) zu ihrem Wahlkreis war. Dort wurde der langjährige Bürgermeister Andreas Kuhn (CDU) verabschiedet. Für die Hirsch-Aktion wurde die Straße etwa eine Stunde gesperrt. Wie der "Nordkurier" berichtet, öffneten Mitarbeiter der Autobahnmeisterei den Zaun an mehreren Stellen, damit sich der Damhirsch in Sicherheit bringen konnte. In Nacht auf Donnerstag sei der Bereich erneut überprüft worden. Da das Tier dabei nicht mehr gesehen wurde, geht die Polizei davon aus, dass es auf die andere Seite des Wildschutzzauns gelangt ist.

Der ausgewachsene Damhirsch hatte zuvor tagelang den Autobahnverkehr bei Stralsund gebremst. Bereits am 20. November war das Tier zwischen Wildzaun und A20 gefährlich nah an der Straße beobachtet worden. Eine Polizeistreife hatte den Hirsch mit dem mächtigen Schaufelgeweih mit einem Handy gefilmt.