Reichsbürger-Prozess Warum schoss der Schichtarbeiter L. auf Polizisten?

Reichsbürger-Prozess: Wappen des Oberlandesgerichtes Stuttgart an der Gebäude-Fassade
Eine hohe Glasscheibe trennt den Angeklagten vom Rest des Gerichtssaals im Reichsbürger-Prozess in Stuttgart
© Bernd Weißbrod / DPA
Im Prozess gegen die Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Reuß sagt ein psychiatrischer Gutachter zu einem der wichtigsten Angeklagten aus – der auf Polizisten gefeuert hatte.

Ein langer Tag im Hochsicherheitsgericht von Stuttgart-Stammheim, er beginnt mit dem Auftritt eines psychiatrischen Sachverständigen. Und es wird schnell klar, dass Hermann Ebel, früher Chef einer Psychiatrie in Ludwigsburg, einen komplizierten Auftrag erfüllt. 

Ebel, Professor, 70 Jahre alt, ist ein erfahrener Forensiker. Er soll dem Oberlandesgericht Stuttgart ein Gutachten vorlegen über den psychischen Zustand eines der zentralen Angeklagten in diesem Prozess. Der Prozess ist einer der größten Terrorprozesse der Bundesrepublik. Und der Angeklagte Markus L. aus Reutlingen, er hatte mit einer schweren Waffe auf Polizisten eines Sondereinsatzkommandos gefeuert. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor. 

Ebel soll an diesem Tag einschätzen, wie zurechnungsfähig Markus L. war und ist. Sein Problem: L. wollte nicht mit ihm sprechen.