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stern-Umfrage FDP knackt 18-Prozent-Marke

Die Liberalen haben es geschafft: In der Forsa-Umfrage des stern haben sie erstmals das "Projekt 18" realisiert. Die FDP liegt demnach nur noch fünf Prozentpunkte hinter der SPD. Und obwohl die Union bei 34 Prozent verharrt, würde das Ergebnis für eine satte bürgerliche Mehrheit reichen.

Die FDP setzt ihren Höhenflug in der Wählergunst unvermindert fort. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL, die vor dem Rücktritt von Wirtschaftminister Michael Glos (CSU) erhoben wurde, stiegen die Liberalen im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 18 Prozent - und erreichen damit zum ersten Mal in einer Umfrage ihr magisches Ziel vom "Projekt 18", das sie im Bundestagswahlkampf 2002 propagiert hatten. Die Union verharrt bei 34 Prozent. Sie bleibt damit wie in der Vorwoche unter ihrem Wahlergebnis von 2005, als sie 35,2 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Die Sozialdemokraten schaffen es weiter nicht, ihr Tief zu überwinden: Wie in der Woche zuvor wollen nur 23 Prozent der Wähler für die SPD stimmen. Die Grünen fallen um 1 Punkt auf 10 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei 11 Prozent. Für "sonstige Parteien" würden sich 4 Prozent der Wähler entscheiden (-1).

"Austausch im bürgerlichen Lager"

Wäre jetzt Bundestagswahl, könnten Union und FDP gemeinsam mit einer stabilen, absoluten Mehrheit von 52 Prozent der Stimmen rechnen. Sie haben damit einen Vorsprung von 8 Punkten vor SPD, Grünen und Linkspartei (zusammen 44 Prozent).

Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner geht das Erstarken der Liberalen vor allem zu Lasten der Union. "Da ist im Augenblick ein Austausch im bürgerlichen Lager", sagte Güllner im "Café Einstein". "Man muss gucken, ob das so bleibt oder die wieder zurückgehen. Das ist eine der interessanten Fragen in diesem Wahljahr."

Güllner wies darauf hin, dass der Stammwähleranteil der FDP mit etwa 6 Prozent nach wie vor relativ gering sei. 37 Prozent der Bürger, die derzeit FDP wählen wollten, hätten nach eigenen Angaben früher die Union gewählt.

"Es sind Leute, die doch ein bisschen die Identität der Union vermissen und die jetzt ihre eigenen Interessen offenbar eher bei der FDP aufgehoben sehen als bei der Union mit einem nicht so ganz so klaren Kurs, den zumindest diese Gruppe offenbar nicht erkennen kann", so Güllner weiter. Die übrigen FDP-Neuwähler kämen von der SPD (13 Prozent), aus der Gruppe der Nicht- oder Erstwähler (14 Prozent) oder von sonstigen Parteien (4 Prozent).

Güllner glaubt, dass die FDP weiteren Spielraum nach oben habe. "Mehr als ein Drittel könnte sich vorstellen der FDP die Stimme zu geben. Also das Potenzial ist schon da."

Für die Umfrage wurden 2500 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 2. bis 6. Februar 2009 befragt.

chr/mw

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