Karine Nahon und Dan Chalutz sind ein ungleiches Paar.
Sie, 50, stechend grüne Augen, lockiges Haar, hat preisgekrönte Bücher über Informationspolitik geschrieben. Eine der bekanntesten Wissenschaftlerinnen Israels.
Er, 75, Pilotensonnenbrille, tiefe Furchen im Gesicht, hat sein Land 2006 als Generalstabschef der Streitkräfte in den Krieg gegen den Libanon geführt und musste dann abtreten, weil er als zu impulsiv galt. Einer der bekanntesten Ex-Militärs Israels.
Beide sitzen sie umringt von jungen MacBook-Menschen in einem Co-Working-Space im Messegelände von Tel Aviv. Hier hat Israels Zivilgesellschaft ihre Kommandozentrale aufgeschlagen. Ein knappes Dutzend Organisationen koordinieren Spenden, Technologie, Material. Wer man war, ist jetzt egal. Was man tut, ist jetzt wichtig. Eyal Berkovic, einst großer Fußballstar in Israel, kommt zur Stippvisite. Über den Vorplatz läuft Lior Raz, Hauptdarsteller in der weltberühmten Netflix-Serie "Fauda".