Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Maschine wegen technischer Störungen verspätet abfliegt oder gar zwischenlanden muss, um Fehler zu korrigieren. Was die Passagiere des Air-Berlin-Flugs AB-7495 jedoch erlebten, war alles andere als gewöhnlich. Das berichtet der "Aviation Herald".
Eigentlich sollte der A330-Airbus in sechseinhalb Stunden von Abu Dhabi nach Berlin fliegen - direkt, ohne Zwischenstopp. Als die Crew elektronische Probleme bemerkte, war der Flieger bereits über dem Iran in der Luft. Der Kapitän beschloss, kehrt zu machen und in Kuwait eine Zwischenlandung einzulegen. Eine Stunde später - nach Einleitung des Landeanflugs - erreichte die Air-Berlin-Maschine sicheren Boden in Kuwait. Dort wurden die Passagiere gebeten, den Airbus zu verlassen, damit die Techniker unter Hochdruck die Störung beheben könnten. Erst fünfeinhalb Stunden später durften die Fluggäste den Airbus wieder betreten. Dann erreichte sie jedoch die nächste Hiobsbotschaft.
Eine Hiobsbotschaft nach der anderen – Air-Berlin-Flug auf Odyssee
Anstatt dass der Flieger nun seinen ursprünglichen Weg wieder aufnehmen konnte, musste die Maschine zu ihrem Abflugsort zurück kehren - nach Abu Dhabi. Der Grund dafür: Die Crew hatte nur noch anderthalb Stunden Arbeitszeit übrig. Die reichten nur noch dafür aus, um zurück nach Abu Dhabi zu fliegen. Dort gäbe es auch mehr Möglichkeiten, die Passagiere zu ihrem eigentlich Ziel Deutschland zu befördern. Deshalb erreichte der Flug AB-7495 neuneinhalb Stunden nachdem die Maschine von Abu Dhabi abgeflogen war, wieder Abu Dhabi. Eine Tortur für die Fluggäste, aber wegen Betriebsvorschriften hätte es keine andere Möglichkeit gegeben.
Schließlich probierten es die Passagiere mit der gleichen Crew am nächsten Tag noch einmal. Sie traten den Flug von Abu Dhabi nach Berlin an. Diesmal ohne Zwischenfälle. 28 Stunden später - als geplant - landete die Maschine schließlich auf deutschem Boden und beendete damit auch die Odyssee der Air Berlin.
