"Sie sind meine Babys. Auf sie müssen wir aufpassen – wenn sie kaputt gehen ist alles vorbei", sagt Expeditionsleiter Andy Leemann. Seine Babys sind die Boote, so genannte RIBs. Schuhe und alles, was die Gummihülle beschädigen könnte, sind deshalb an Bord nicht erlaubt. Dabei halten die RIBs einiges aus und haben außer der Luft in der Gummihülle nur wenig mit simplen Schlauchbooten gemeinsam. Die RIBs (die Abkürzung steht für Rigid Inflatable Boat) sind extrem stabil und bestehen im Unterwasserbereich aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Profis in der ganzen Welt schwören auf sie: Sie kommen als Einsatzfahrzeuge für die Küstenwache, für militärische Zwecke oder als Expeditionsboote zum Einsatz. Ihr Siegeszug hat inzwischen auch den Freizeitbereich erfasst. Die Vorteile: RIBs haben mit knapp 800 Kilo ein relativ geringes Gewicht und sind unkompliziert zu transportieren. Sie sind robust, schnell und sicher, weil unsinkbar. Ihre Wendigkeit und der geringe Tiefgang erlauben den Einsatz auch in extrem schwierigen und flachen Gewässern. "Genau das brauchen wir auf dem Mekong - sonst würden wir schon an der ersten Stromschnelle scheitern und uns im trüben Wasser an den vielen Steinen die Hülle aufreißen", sagt Andy Leemann. Die knapp sieben Meter langen Boote kommen von einem Hersteller in Venezuela und wurden mit dem Containerschiff nach Südostasien transportiert. Starke Außenborder mit 225 PS treiben die Boote an. "Im Delta würden wir auch mit weniger zurecht kommen, aber wenn der Mekong zum Gebirgsfluss wird, brauchen wir genügend Power", sagt Andy Leemann. Sonst wäre die rund 3000 Kilometer lange Strecke auch nicht in drei Wochen zu schaffen. Die französische Expedition, die 1866 aufbrach und den Mekong erkundete, war ganze zwei Jahre unterwegs.
Ausrüstung "Die Boote sind meine Babys"
Die Mekong-Expedition steht und fällt mit der Ausrüstung unserer Abenteurer. Unterwegs gibt es kaum Möglichkeiten Ersatzteile oder Zubehör zu beschaffen. Am wichtigsten sind auf dem Fluss natürlich die Boote.