Das Emirat Dubai hat sich auf der touristischen Landkarte mit Superlativen platziert: der höchste Wolkenkratzer, das größte Einkaufzentrum, der erste Gold-Automat, um nur einige zu nennen. Nun landete ein weiterer Superlativ im Guinness-Buch der Rekorde: die größte florale Installation – und das eigentlich mitten in der Wüste.
Schon seit sieben Jahren gibt es mit dem Dubai Miracle Garden eine grüne Attraktion für Einheimische, Expatriates und Touristen. Dieser künstlich bewässerte Freizeitpark, der nur in den Wintermonaten von November bis Mai geöffnet ist, erstreckt sich über eine Fläche von 72.000 Quadratmetern. Angeblich sind auf dem Areal 50 Millionen Blumen und 120 Arten versammelt.
Die meisten von ihnen wachsen nicht in Beeten, sondern sprießen auf der Oberfläche von riesigen Tier-Skulpturen wie Katzen und Elefanten, auf Disney-Figuren und an Wänden und auf Dächern von Blumenschlössern.
Besucher wandeln durch herzförmige Blumengirlanden und stauen seit diesem Wochenende über das größte Passagierflugzeug der Welt, das hier gelandet ist: ein doppelstöckiger Airbus A380.
Flower Power für den Hippie-Flieger
Doch statt aus poliertem Lack besteht die Oberfläche des Rumpfes aus Blumen, aus 500.000 wie in einem hängenden Garten gepflanzte Petunien, Geranien und Löwenmäulchen.

Nun könnte man denken, dass Emirates Airlines als Betreiber der größten A380-Flotte der Welt mit mehr als 100 Flugzeugen diesen Typs, eines ihrer bereits nach zehn Betriebsjahren ausrangierten Exemplare dem Gartenpark zur Verfügung gestellt hat.
Nein, dem ist nichts so. Es handelt sich um eine höchst komplizierte Konstruktion, eigens für diesen Anlass. Eine Crew von 200 Menschen waren über einen Zeitraum von einem halben Jahr damit beschäftigt zunächst eine dem Rumpf nachempfundene Stahlkonstruktion zu erreichten, um dann die 90 Tonnen schweren Blumenarrangements inklusive einem Bewässerungssystem anbringen zu können.
Nun blüht der Flower-Power-Flieger und bedarf ebenso wie der reale große Bruder am Himmel und im Hangar einer Intensiven Pflege und Wartung. Gleichzeitig ist dieser Eintrag ins Guinness-Buch auch ein trauriges Symbol: Seit der Corona-Krise verzichten die meisten Fluggesellschaften auf den Einsatz der viel zu großen Flugzeuge. Sie stehen eingemottet auf abgelegenen Flugplätzen und warten auf ihre Verschrottung. Die Natur holt sich bald die Technik zurück.
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