Pünktlich ankommen Driving home for Christmas: Verkehrstipps, damit die Reise zum Weihnachtsfest nicht im Chaos endet

Viele Menschen pendeln pünktlich zum Weihnachtsfest in die Heimat – nicht immer ganz stressfrei
Viele Menschen pendeln pünktlich zum Weihnachtsfest in die Heimat – nicht immer ganz stressfrei
© swissmediavision / Getty Images
Nicht mehr lange, dann steht einem entspannten Weihnachtsfest nichts mehr im Wege – abgesehen von der Anreise. Damit die möglichst reibungslos verläuft, haben wir die wichtigsten Verkehrsinfos für die Feiertage im Überblick. 

"I'm driving home for Christmas. Oh, I can't wait to see those faces", singt Chris Rea seit 1986 jedes Jahr aufs Neue zur Weihnachtszeit. Mit einer harmonisch klingenden Melodie besingt er die Vorfreude auf das besinnliche Familienfest, die er bei sich selbst spürt und in den Gesichtern seiner Nebenfahrer auf der Autobahn sieht. So sehr das Lied aber auch nach Friede-Freude-Eierkuchen klingt, so realistisch ist der Text an anderer Stelle. Rea singt auch vom Stau und der stundenlangen Anreise. 

Und jeder, der rund um die Feiertage schon einmal gereist ist – sei es mit dem Auto, dem Zug oder dem Flieger – der weiß, wie kräftezehrend das Ganze mitunter werden kann. Statt fröhlich "Last Christmas"-trällernd und entspannt im Auto in die Heimat zu fahren, bleiben viele Pendler kurz vor dem Fest am Bahnhof sitzen oder müssen sich mit etlichen anderen Weihnachtsheimkehrern in die überfüllte Bahn quetschen. Dabei stand "Mit Fremden kuscheln" gar nicht auf der Wunschliste. Damit Sie in diesem Jahr pünktlich und vor allem gelassen bei Ihren Lieben ankommen, haben wir die wichtigsten Infos für Sie im Überblick zusammengefasst. 

Mit dem Auto zum Familienfest: Darauf sollte man sich einstellen

Wer sich nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen möchte, der setzt sich selbst hinters Steuer. Das sollte man diesmal allerdings wieder frühzeitig machen – und am besten eine ordentliche Portion und etwas Proviant neben die Geschenke auf den Rücksitz packen. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) rechnet bereits jetzt mit Staus am Freitag und Samstag. Demnach sind vor allem Großstädte, Autobahnen und die Schnellstraßen in Richtung der Alpenregion von einem erhöhten Verkehrsaufkommen betroffen. 

Am meisten Wartezeit sollten die Pendler in der Umgebung von Deutschlands Ballungszentren Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München einplanen. Außerhalb Deutschlands boomt es vor allem auf den Straßen rund um die bekannten Wintersportgebiete in Österreich, Italien und der Schweiz. So steigt etwa auf der Brennerautobahn in Österreich oder auf der Gotthardpass in der Schweiz die Staugefahr kurz vor den Festtagen. An den Feiertagen selbst hingegen wird es wie jedes Jahr besinnlich ruhig auf Deutschlands Straßen, bevor am zweiten Feiertag gegen Abend die Rückreisewelle startet. In jedem Fall lohnt es sich hier, die Stauprognosen regelmäßig zu verfolgen und etwas mehr Zeit einzuplanen. Eine gute Playlist kann auch nicht schaden, um sich vom Warten nicht die Stimmung vermiesen zu lassen.

Zum Weihnachtsfest mit der Deutschen Bahn: Das gilt es zu beachten

Das Horror-Szenario eines Warnstreiks vor oder an den Weihnachtsfeiertagen bleibt wohl trotz anhaltender Tarifverhandlungen der Deutschen Bahn mit der Gewerkschaft aus. Und dennoch sollten Bahnfahrer darauf gefasst sein, dass bei der Heimreise etwas schief laufen könnte. Nicht nur, weil Verspätungen und Zugausfälle ohnehin keine Ausnahme sind, sondern auch und vor allem, weil Heiligabend in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt – und die Deutsche Bahn am Wochenende eigentlich nur mit einem abgespeckten Fahrplan durch Deutschland düst. 

Das heißt, ein erhöhtes Reiseaufkommen könnte am Weihnachtswochenende auf ein niedrigeres Zugaufgebot treffen. In diesem Fall ist Chaos quasi vorprogrammiert. Um das Ganze aufroutezufangen, hat der Konzern bereits angekündigt, 60 zusätzliche Züge zwischen dem 20. Dezember 2023 und dem 1. Januar 2024 einzusetzen, um dem Andrang gerecht zu werden. Diese sollen vor allem auf hochfrequentierten Strecken eingesetzt werden, zu denen die Verbindungen Berlin-Göttingen-Frankfurt und Köln-München über Frankfurt gehören. Trotzdem lohnt es sich immer – vor und nach den Feiertagen aber besonders – die erwartete Auslastung des gebuchten Zuges im Vorfeld auf der Webseite der Deutschen Bahn zu checken und gegebenenfalls einen Sitzplatz zu reservieren, wenn man keine Lust hat, im Zweifel stehend in die Heimat zu fahren. Übrigens: Auch hier wird es an den Feiertagen direkt deutlich entspannter. 

Fernweh zum Fest: Mit dem Flieger zum Weihnachtsfest

Nicht jeder hat das Glück, dass seine Familie mit der Bahn oder dem Auto erreichbar ist. Manche müssen für ein besinnliches Familienfest auch in den Flieger steigen – oder wollen Weihnachten einfach nur im Ausland verbringen. In Hamburg etwa werden 350.000 Passagiere rund um die Feiertage erwartet, es sind 2.500 Flüge geplant, die meisten davon jeweils am Freitag vor Weihnachten und Silvester. Anders sieht man das Ganze am Flughafen Memmingen. Im Schwabenland bereitet man sich bereits auf einen erhöhten Ansturm vor, unter anderem mit einem erhöhten Flugaufgebot von Wizzair und Ryanair. Die Fluggesellschaften setzen über die Feiertage 60 Flugzeuge mehr ein. In Düsseldorf wiederum werden rund 700.000 Passagiere erwartet, der Airport sieht sich dem Ansturm aber durchaus gewachsen und verspricht einen reibungslosen Ablauf. 

Die meisten Deutschen zieht es laut einer aktuellen Analyse von "Booking.com" übrigens zu Weihnachten nach Bangkok, London, Istanbul, Paris und Wien. Wer ebenfalls in den Flieger steigt, um die Weihnachtsfeiertage woanders zu verbringen, der ist gut damit beraten, sich im Vorfeld über Besonderheiten am Airport und am Reiseziel zu informieren und zeitig am Flughafen zu sein, um gegebenenfalls zeitaufwendigere Sicherheitskontrollen rechtzeitig zu durchlaufen. 

Generell gilt: wer eine gesunde Portion Geduld mitbringt und sich im Vorfeld gut informiert, dabei die Vorfreude auf seine Lieben nicht vergisst und genug Zeit einplant, der wird auch in diesem Jahr wieder (irgendwann) beim Fest ankommen. Oder, um es in den Worten von Chris Rea zu sagen: "When I get through. Oh and feel you near me." Und darauf kommt es am Ende doch an, oder?

PRODUKTE & TIPPS