Steueroasen für Renter – in diese Länder lohnt sich das Auswandern

Steueroasen Dolce Vita im Alter – in diesen Ländern haben Rentner mehr von ihrem Geld

von Tina Pokern

18. Juli 2024
16:57 Uhr

Rentner in Italien — **Italien**
Jeden Tag das süße Leben genießen, wo ginge das besser als in Italien? Das Land am Mittelmeer gehört schon ewig zu den liebsten Urlaubszielen der Deutschen und lockt seit Jahren mit diversen Angeboten wie den sogenannten Ein-Euro-Häusern um Einwanderer. Jetzt hat Italien auch die ausländischen Rentner ins Visier genommen. Rentner aus Deutschland, die ihren Wohnsitz nach Italien verlegen und dort künftig mindestens rund die Hälfte des Jahres (mehr als 183 Tage) verbringen, profitieren von Steuervorteilen. Die Bedingungen: Die Vergünstigungen gelten nur bei Umzug an bestimmte Orte, in der Hauptsache Süditalien, also unter anderem Sizilien, Kalabrien, Sardinien und die Abruzzen. In dem gewählten neuen Wohnort müssen weniger als 20.000 Menschen leben. Und in den fünf Jahren vor dem Umzug muss der Wohnsitz außerhalb Italiens gelegen haben. Sind diese Bedingungen erfüllt, zahlen die Übersiedler in den ersten zehn Jahren nur sieben Prozent Steuern auf alle Einkünfte – das gilt auch für die Rente. Weitere Steuern wie Vermögenssteuer fallen nicht an.

© blickwinkel / Imago Images

Millionen fallen mit ihrer gesetzlichen Rente in Deutschland unter die Armutsgrenze. Doch in anderen Ländern lässt sich auch mit kleinem Budget gut leben. Wohin sich das Auswandern lohnt.

Da hat man sein Leben lang malocht, um dann, wenn man im Alter die Beine nur noch hochlegen möchte, wieder jeden Euro zweimal umdrehen zu müssen. Vielen Rentnern in Deutschland geht das so. Denn die durchschnittliche Bruttoaltersrente liegt gemäß Berechnungen von Ende 2022 bei lausigen 1550 Euro und das nach mindestens 35 Berufsjahren. Millionen Menschen erhalten sogar weniger als 1100 Euro aus ihrer gesetzlichen Rente. Damit fallen sie in Deutschland unter die Armutsgrenze, die laut des Statistischen Bundesamtes bei 1250 Euro Monatseinkommen liegt.

In anderen Ländern lässt sich mit einer kleinen deutschen Rente besser bis sehr gut leben. Auswanderer profitieren dort von niedrigeren Lebenshaltungskosten und Steuervergünstigungen. In sieben Ländern müssen Deutsche ihre Rente überhaupt nicht versteuern – dazu zählt unter anderem Albanien. Geknüpft sind diese steuerlichen Vergünstigungen im Ausland allerdings an die ein und andere Bedingung. Dazu zählt eine Mindestaufenthaltszeit in dem Land und monatliches Mindesteinkommen.

Italien lockt Rentner mit Steuervergünstigungen

Italien beispielsweise lockt neuerdings nicht nur mit Immobilien zu Spottpreisen, sondern auch mit einem Steuernachlass für Rentner. In den ersten zehn Jahren zahlen diese nur sieben Prozent Einkommenssteuer, wenn sie sich in bestimmten Teilen des Landes niederlassen. Ein Anreiz, der auch dafür sorgen soll, bevölkerungsschwache Orte wieder zu beleben. Ähnlich wie man das bereits mit den sogenannten Ein-Euro-Häusern versucht.

Andere Länder ziehen hingegen die Zügel an. So galt auch Portugal lange als steuerliches Paradies für Rentner. Seit 2009 mussten Rentner aus dem Ausland dort ab dem Zeitpunkt ihres Umzugs zehn Jahre lang keine Einkommenssteuer zahlen. Seit dem 1. Januar 2024 gilt diese Regelung nicht mehr. Und auch Thailand hat zum Jahreswechsel die Gesetze für Auslandseinkünfte angepasst. Diese sind nur noch steuerfrei, wenn sie nicht nach Thailand überwiesen werden.

In welchen Ländern Rentner aus Deutschland steuerlich profitieren, an welche Bedingungen das geknüpft ist und wohin man trotz Vergünstigungen lieber nicht auswandern sollte, lesen Sie in der Fotostrecke.

Quelle: Global Retirement Index, Wohnsitzausland, Deutsche Rentenversicherung, Handesblatt, Statistisches Bundesamt