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Formel 1 Der Grand Prix von Australien - Wer siegt in Melbourne?

Der Iceman läuft heiß, Schumacher schaut in die Wolken und ein Brite begann seine Karriere in Australien. Vor dem Saisonauftakt der Formel 1 wagen wir eine Prognose über den Rennausgang und nein, nicht Sebastian Vettel wird gewinnen, wenn am Sonntag sechs ehemalige Sieger des Grand Prix in Melbourne erneut an den Start gehen.

Der Parcours ist besonders, die Vorfreude auf die neue Saison gewaltig, aber das Wissen, über den Leistungsstand der Teams ist verschwindend gering. Wir haben trotzdem einen Blick in die Glaskugel geworfen und den Ausgang des Rennens getippt. Aber zunächst zur Strecke.

Der Albert Park Circuit

"Die Strecke im Albert-Park ist kein permanenter Rennkurs", erklärt Sebastian Vettel den Auftaktkurs der Formel 1 laut Motorsport-Total.com. "51 Wochen im Jahr ist sie für den normalen Straßenverkehr offen und deshalb am ersten Trainingstag extrem rutschig. Von Freitag bis Sonntag ändern sich die Streckenverhältnisse eigentlich fortwährend, das macht das Setup schwierig."

Dabei ist der Kurs trotzdem durchaus eine Vollgasstrecke. Topspeed im Rennen 2011 war 313,4 km/h. "Man braucht Überwindung, um das Auto voll fliegen zu lassen, denn die Mauern stehen sehr dicht am Fahrbahn-Rand. Mir macht die Strecke trotzdem viel Spaß, weil sie sehr selektiv ist."

Stop and Go in Down Under 

Die Schwierigkeit an der Strecke ist – wie von Sebastian Vettel angedeutet - vor allem das Gripniveau. Dabei ist es „schwer, ein Setup zu finden, weil sich der Griplevel ständig ändert“, so Formel 1-Experte Alexander Wurz laut kicker-Sonderheft. Der Grip wird über das Wochenende besser, das Setup muss angepasst werden.

Im Albert Park bekommen es die Fahrer zudem mit engen Kurven zu tun. Dass bedeutet eine hohe Bremsbelastung für die Boliden. Es wird also eine gute Bremsbalance und eine gute Traktion gefordert. Durch die engen Kurven, in denen sogar auf zum Teil 80km/h heruntergebremst wird, hat das Rennen meist einen Stop and Go-Charakter.

Acht der zehn letzten Sieger sind am Start 

Der Albert Park Circuit ist auch immer für Überraschungen gut. "Es gibt einige Stellen mit vielen Bodenwellen, man muss beim Bremsen ziemlich aufpassen. Falls es nass ist, kommt noch ein Problem dazu: Es gibt normale Verkehrsmarkierungen auf dem Asphalt, die extrem rutschig werden“, so Sebastian Vettel. Der Grand-Prix von Melbourne war schon in den letzten Jahren ein Garant für spektakulären Motorsport.

Acht der zehn Sieger, der letzten zehn Jahre, sind am Sonntag erneut am Start. Nur David Coulthart (2003) und Giancarlo Fisichella (2005) sind nicht mehr dabei. Wir wagen die Prognose, wer am Sonntag auf dem Treppchen stehen wird und wer noch einiges in der Entwicklung des Autos nachzuholen hat. Hebebühne frei, für unsere Rennprognose für den Australien Grand-Prix:

10. Nico Hülkenberg
9. Fernando Alonso
8. Romain Grosjean
7. Mark Webber

6. Michael Schumacher

Michael Schumacher konnte insgesamt vier Mal in Melbourne gewinnen (2000,2001,2002,2004). 1992 (mit Benetton-Ford in Adelaide) und 1997 wurde er Zweiter. Im letzten Jahr war Schumacher ebenso wie Teamkollege Rosberg nach Kollision ausgeschieden.

Fazit: Die gute Nachricht: Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 60 Prozent. Sollte es nicht regnen, wird Schumacher mit einem guten sechsten Platz solide in die Saison starten.

5. Lewis Hamilton

Auch Lewis Hamilton konnte schon einmal in Melbourne gewinnen. 2008 gewann er in einem ereignisreichen Rennen, das nach einigen Kollisionen und technischen Ausfällen sowie drei Safety-Car-Phasen lediglich sieben Fahrer beendeten. Hamilton gewann von der Pole aus souverän und wurde am Ende der Saison Weltmeister.

Fazit: Hamilton steht sich meist selbst im Wege. Er gehört zu den talentiertesten Fahrern der Formel 1, doch im letzten Jahr haben ihm wohl Probleme in seinem persönlichen Umfeld zu schaffen gemacht. Wenn er sich wieder auf das Rennfahren konzentrieren kann, dann ist mit ihm immer zu rechnen. In Melbourne tippen wir ihn auf Platz fünf.

4. Sebastian Vettel

Der Weltmeister gewann 2011 den GP von Australien. Er hatte schon im Qualifying die Poleposition geholt und dominierte die Konkurrenz im Rennen. In diesem Jahr ist sein Auto aber vermutlich nicht so überlegen, zudem gab es Probleme bei der Zuverlässigkeit.

Fazit: Der Red Bull ist noch nicht soweit und zeigte sich in den Tests sehr anfällig. Sebastian Vettel wird mit technischen Problemen zu kämpfen haben und am Ende nur Vierter. Für Red Bull und die gesamte Riege der Boliden wird aber nicht Melbourne der Maßstab sein, sondern der nächste Grand-Prix in Malaysia.

3. Kimi Räikkönen

2007 holte sich Kimi Räikkönen gleich in seinem ersten Rennen mit Ferrari die Pole Position, die schnellste Rennrunde und den Sieg. Der Iceman gewann souverän und wurde am Ende der Saison Weltmeister. "Australien ist ein schöner Ort, auch wenn es weit von Europa weg ist. Die Strecke selbst ist nicht die Schwierigste im Kalender. Es war schön, dass ich bei meinem ersten Besuch im Albert Park einen Punkt holte und die Podestplätze sowie der Rennsieg 2007 haben mir natürlich Freude gemacht. Die Strecke hat sich gar nicht verändert, ich bin also zuversichtlich, dass ich weiß, wo es hingeht...“, sagte der Finne laut motorsport-total.com.

Räikkönen ist sich sicher, dass der Lotus E20 für die Strecke das richtige Auto ist. "Man braucht ein Auto mit guter Traktion und nach den Tests deutet alles darauf hin, dass der E20 gute Traktion hat, das wird uns also helfen. Starkes Einlenken und stabiles Bremsen helfen ebenfalls und das waren Bereiche, die sich am Auto ebenfalls gut anfühlten, wir sind also gut aufgestellt.“

Fazit: Der E20 hat einen sehr guten Eindruck gemacht und der Iceman ist heiß auf sein Comeback. Er wird die Überraschung in Melbourne sein und einigen favorisierten Fahrern in die Suppe spucken.

2. Nico Rosberg

Rosberg wurde 2008 Dritter in Australien. Auch in diesem Jahr hat er sich wieder perfekt vorbereitet. "Bevor ich nach Australien reise, lege ich noch ein Fahrradtrainingsprogramm in Neuseeland ein. Das hilft mir, mich auf die Zeitumstellung und das Klima in 'Down Under' einzustellen", so der 26-Jährige.

Fazit: Mit dem neuen W03 scheint Mercedes zumindest der Sprung in den Nacken von McLaren, vielleicht sogar auf die Flügel von Red Bull gelungen zu sein. Nico Rosberg wird im Qualifying wieder die Nase vor Schumacher haben und im Rennen ebenfalls brillieren. Für den ersten Grand Prix-Sieg reicht es noch nicht, aber Platz zwei ist ein Ausrufezeichen.

1. Jenson Button

Jenson Button konnte schon zwei Mal den Grand Prix von Australien gewinnen. 2009 holte er sich mit Brawn-Mercedes den Sieg. Ein Jahre später fiel der von der Pole gestartete Sebastian Vettel durch technischen Defekt aus und Jenson Button war der Nutznießer. "Mein erster Grand Prix überhaupt war 2000 an diesem Ort. Ich war einfach begeistert, in der Formel 1 dabei zu sein“, so der 32-jährige Brite laut crash.net.

"Eine weitere gute Erinnerung war die Pole, die ich 2006 hier geholt habte. Aber ich denke, die zwei besten Momente in Melbourne waren 2009, als ich von der Pole aus mit Brawn GP gewonnen habe. Es war ein so wichtiges Rennen für das ganze Team und ich fühlte mich so gut, ihnen eine solche Belohnung gegeben zu können.“

"Und dann der Sieg 2010, einfach ein unglaublicher Tag. Ich hatte mich früh entschieden, auf Trockenreifen umzusteigen, wäre beinahe in Kurve drei abgeflogen, aber zwang die Anderen, meinem Beispiel zu folgen, und dann habe ich einfach meinen Rhythmus gefunden mit einem tollen Auto unter mir gewonnen. Es war mein erster Sieg für McLaren Mercedes und der Sieg war total unerwartet. Ein wichtiges Resultat für mich ganz persönlich.“

Fazit: Derzeit geht man davon aus, dass der McLaren mit dem Red Bull auf einer Stufe steht, nur der McLaren ist zuverlässiger. Zudem hat Jenson Button gezeigt, dass er in Melbourne gewinnen kann, er hat gute Erinnerungen an den Kurs und wird erneut als Sieger auf dem Treppchen stehen.

Michel Massing 

sportal.de sportal

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