Fünf Tage vor dem nächsten Formel-1-Rennen in Imola ist die Stimmung bei den meisten Teams und Fahrer gleich. Es stehen Tests an, die Autos werden für das Rennen vorbereitet. Einer jedoch, hat noch ganz persönliche Gedanken und Erinnerungen an Imola und damit auch Italien: Eddie Irvine. Immerhin war der jetzige Jaguar-Pilot von 1996 bis 1999 bei Ferrari tätig.
Freust Du Dich auf Imola?
»Das klingt jetzt sehr abgedroschen, aber ich freue mich wirklich wahnsinnig wieder in Europa Rennen fahren zu können. Wir haben in den letzten Woche mehr Zeit in der Luft verbracht, als Superman an einem ereignisreichen Tag. Ich liebe Imola, es ist eine interessante Strecke und immer eine Herausforderung, obwohl sie durch die Schikanen an manchen Stellen entschärft wurde. Hinzu kommt noch die fantastische Stimmung an der Strecke, die Fans sind einfach herrlich verrückt. Außerdem wird es sehr angenehm sein, mal wieder bei kühleren Temperaturen im Auto zu sitzen.«
Was bedeutet Italien für Dich?
»Ich fühle mich hier heimisch, also denke ich, dass ich es mag. Ich habe viel gelernt, als ich für dieses bekannte, italienische Team gefahren bin. Und zwar nicht nur über den Rennsport, auch über das Leben. Die Italiener haben eine entspannte Art, die gut zu mir passt. Sie wissen einfach, gut zu leben. Sie trinken, ohne betrunken zu werden. sie essen, ohne dick zu werden. Eigentlich sind sie ganz cool, obwohl sie heißblütig und emotional sind. Aber ich glaube, ich mag an Italien vor allem das Wetter. Wenn ich aus England zurückkomme fällt mir schon auf, was ich dort vermisst habe. Es regnet in Italien einfach nicht so oft, es ist wärmer und man kann draußen essen.
Hast Du noch viele Fans in Italien?
»Ja klar! Die Tifosi haben ein gutes Gedächtnis, so lange Du hier einen guten Job abgeliefert hast. Man muss sich doch nur mal den Zaun gegenüber der Boxengasse in Imola anschauen. Da werden immer noch Plakate für Alesi und Berger hängen. Natürlich ist es nicht immer angenehm im Restaurant gestört zu werden, aber es ist doch super, wenn die Leute deinen Namen rufen und Fahnen schwenken. Außerdem spart man sich so manchen Strafzettel. Man sollte sich hier nicht mit den Fans anlegen. Ich habe immer, bevor ich auf die Strecke gefahren bin, den Fans zugewunken. Hätte ich das nicht getan, wären die nächsten Runden bestimmt nicht sehr angenehm gewesen.«
Wirst Du mit deinem Auto in Imola Chancen haben?
»Das ist sehr schwer zu sagen. Momentan sind wir so um den zwölften Platz herum völlig richtig einsortiert. Und das wird sich auch nicht über Nacht ändern lassen. Ich habe in den letzten Wochen bei den Testfahrten in Jerez gute Fortschritte bei den Reifentests gemacht. Hinzu kamen einige neue Teile der Aerodynamik, die uns mehr Stabilität auf den Vorderrädern gebracht haben. Auf einer Strecke wie Imola, die meist von sehr vielen Ausfällen geprägt ist, bin ich aber guter Dinge, dass uns unsere Zuverlässigkeit in die Punkte fahren lässt.«
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