Formel 1 Testfahrten in Jerez - Vettels Red Bull streikt

Ob Sebastian Vettel seine Sätze vom ersten Testtag schon bereut? "Das erste Gefühl passt" und "Es prägt einen für das ganze Jahr" lautete seine erste Reaktion. Wenige Stunden später ließ ihn sein RB8 im Stich, der Weltmeister war in Jerez somit zum Zuschauen verdammt.

Da war der gute Eindruck dahin. Elektronik- und Motorenprobleme haben den neuen Red Bull stundenlang außer Betrieb gesetzt und Sebastian Vettel zu frustrierender Kurzarbeit verurteilt. Nach zwei Einführungsrunden mit dem neuen Formel-1-Rennwagen musste der RB8 in die Red-Bull-Box. Und dort blieb er auch erstmal stehen.

Hinter verschlossenen Toren suchten Mechaniker und Ingenieure mit Hochdruck nach der Ursache. Ein erneuter Fahrversuch wurde nach ein paar Metern in der Boxengasse abgebrochen, Mechaniker eilten zum Red Bull, um ihn zurückzuschieben. Bis zum frühen Nachmittag schaffte der am Vortag noch so zufriedene Doppelweltmeister keine Runde auf Zeit.

Alonso: nach der Bestzeit ab in die Box

Dabei zählt jeder Kilometer mit dem neuen Auto. Wichtig sei, "dass wir viel fahren", hatte Vettel nach seinem ersten Auftritt mit dem RB8 betont. Während sich andere Teams eine kleine Mittagspause gönnten, wechselten die Red-Bull-Mechaniker letztlich den Renault-Motor, der im vergangenen Jahr insgesamt so gut wie keine Probleme bereitet hatte.

Schwacher Trost für Vettel: Auch Rivale Fernando Alonso konnte am letzten der vier Testtage in Andalusien nicht, wie er wollte. Am neuen Ferrari mussten zwischenzeitlich ein paar Reparaturen und Veränderungen vorgenommen werden. Immerhin hatte der zweimalige Weltmeister zuvor für eine Bestzeit gesorgt. Wie passend, nachdem bereits reichlich Kritik auf den bislang wenig überzeugenden F2012 niedergeprasselt war.

Daten von den anderen Renault-Teams nutzen

Im Gegensatz zur Scuderia herrschte bei Red Bull - bis zu den unwillkommenen Malaisen - eine sichtbar entspannte Stimmung. Vettels Eindruck vom neuen Gefährt war gut, "das erste Gefühl passt", hatte er gesagt. Und wie wichtig genau das ist, erklärte Vettel anschließend: "Es prägt einen für das ganze Jahr, würde ich sagen." Man dürfe es allerdings auch nicht überbewerten.

Bei den Auftakttests heißt allerdings auch die Devise: Vorsicht!. "Gerade am Anfang, mit einem neuen Auto, wenn es noch keine Ersatzteile gibt, gibt es keinen Grund, loszulegen wie ein Stier", hatte Vettel gemeint. "Das heben wir uns für später auf."

Red Bulls Vorteil ist, dass in Lotus, Williams und Caterham gleich drei weitere Teams mit Motoren des französischen Autobauers unterwegs sind, und somit eine Vielzahl von Daten für mögliche Ursachen vorliegen. Bis zum nächsten Test vom 21. bis 24. Februar auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona sollten die Probleme gelöst sein.

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