Im australischen Melbourne hat das Training für das erste Saisonrennen der Formel-1 begonnen. Beim zweiten Trainingslauf für den Großen Preis von Australien schaffte es Rekord-Weltmeister Michael Schumacher allerdings nur auf den vierten Platz. Der Ferrari-Pilot benötigte auf dem 5,303 km langen Kurs im Albert Park 1:26,081 Minuten. Die Überraschung des Tages lieferte Nick Heidfeld. Der Williams-BMW-Neuzugang fuhr mit 1:25,940 Minuten die drittbeste Zeit des Tages. Schneller als er waren nur McLaren-Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa (Spanien) mit 1:25,376 Minuten und Siberpfeil-Stammfahrer Kimi Räikkönen (Finnland/1:25,676). "Es ist ein schönes Gefühl, so weit vorne zu stehen, auch wenn es nur das Freitagstraining ist", sagte der 27-Jährige Heidfeld. Erwartungsgemäß lag "Quick Nick" deutlich vor seinem Williams-BMW-Vorgänger Ralf Schumacher, der in seinem Toyota in 1:27,162 Minuten nur auf Rang 13 kam. "Es ist so gelaufen, wie erwartet", sagte Schumacher.
Allerdings haben die Übungseinheiten meist wenig Aussagekraft. So auch die Ergebnisse der ersten Trainingseinheit am Vormittag (Ortszeit). Viele Fahrer drehten nur wenigen Runden. Die Bestzeit lieferte der Italiener Vitantonio Liuzzi. Der Testfahrer für das neue Red-Bull-Team fuhr die Strecke in 1:25,967 Minuten.
Teilerfolg für Minardi
Derweil ging das Gerangel um die Starterlaubnis für Minardi auch am Freitag weiter. Der Rennstall des in Melbourne geborenen Paul Stoddart hatte auf die Übungseinheiten verzichten müssen. Weil Minardi Autos einsetzen will, die nicht den Regeln für 2005 entsprechen, hatten die Rennkommissare dem schlechtesten Team des Vorjahres verboten, am Training teilzunehmen. Zuvor hatten die anderen Formel-1-Teams nach langem Hin und Her einem Start des Rennstalls zugestimmt hatten. Lediglich Ferrari und das österreichische Red-Bull-Team hatten sich gegen die Teilnahme von Minardi ausgesprochen.
Jetzt erzielte Teamchef Stoddart aber einen Teilerfolg. Er erwirkte am Freitag beim Obersten Gerichtshof in Melbourne eine Einstweilige Verfügung, mit der das Team am Samstag am Training und an der ersten Qualifikation teilnehmen kann. Am frühen Nachmittag (Ortszeit) will das Gericht endgültig entscheiden, ob Minardi beim Rennen fahren darf.