Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher hat seinem Ferrari-Nachfolger Kimi Räikkönen zum WM-Titel gratuliert. "Meinen Glückwunsch an Kimi und an die Jungs, das war eine Super-Leistung, auch von Felipe", schrieb der Kerpener am Montag auf seiner Internetseite. "Schade nur im Nachhinein, dass ich nicht vor Ort war; mitgefeiert hätte ich natürlich schon gern. Aber das holen wir bald nach, und darauf freue ich mich schon richtig."
Räikkönen hatte sich am Sonntag mit seinem Sieg beim Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo überraschend doch noch den Titel geholt und die McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alonso in der WM-Wertung auf die Plätze zwei und drei verwiesen. Räikkönens Teamkollege Felipe Massa hatte in dem Rennen den zweiten Rang vor Alonso belegt und wurde insgesamt WM-Vierter.
"Ein unglaubliches Finale, unwirklich spannend. Ich habe mich riesig gefreut, als Kimi und Felipe als Erster über die Ziellinie fuhren - ich meine, ich habe zwar schon immer daran geglaubt, dass man nie aufgeben und auch auf die kleinste Chance hoffen soll, aber dass sich das so bewahrheitet, hätte wohl keiner gedacht", meinte Schumacher.
Mannschaftliche Geschlossenheit Ferraris Erfolgsgeheimnis
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat unterdessen den sensationellen WM-Triumph von Kimi Raikkönen als "Sieg der Gerechtigkeit" bezeichnet. Nach einer "sehr harten Saison" voller Polemik, Streit und Unsportlichkeit rund um die Spionageaffäre sei der Titelgewinn ein große Genugtuung für die Scuderia. "Ferrari ist der Stolz Italiens", sagte Montezemolo am Montag.
Nach dem Ende der Schumacher-Ära hätten Kimi Raikkönen und Felipe Massa gleich im ersten Anlauf eine neue Formel-1-Ära eingeläutet. Ferrari sei in Brasilien "einfach wunderbar" gewesen. "Von diesem Tag wird man noch in 100 Jahren sprechen", meinte Montezemolo. Ferraris Erfolgsgeheimnis in dieser turbulenten Saison sei die mannschaftliche Geschlossenheit gewesen. Der doppelte WM-Sieg sei nicht nur ein Erfolg der Fahrer, sondern das Verdienst von hunderten Ferrari- Mitarbeitern. "Ihr alle ward fantastisch, mit einem unglaublichen Glauben", lobte der Präsident des FIAT-Konzerns.
DPA/kbe