Bayern München Hitzfeld jetzt wieder "General Gnadenlos"

Schluss mit dem Kuschelkurs: Bayern-Coach Hitzfeld zieht nach den zuletzt peinlichen Vorstellungen seines Teams die Zügel wieder straffer. "Wer nicht mitzieht, muss mit Konsequenzen rechnen", so der Trainer. Ab sofort wird beim Rekordmeister auch nicht mehr rotiert.

Bayern Trainer Ottmar Hitzfeld hat das Ende der großen Rotation beim deutschen Rekordmeister Bayern München angekündigt. Der Schlussspurt um den Titel ist nun Sache der Stammspieler: "Die Rotation war dafür da, dass so viele Spieler wie möglich zum Einsatz kommen. Das war ein Zugeständnis von mir, wie es das nun in Zukunft nicht mehr geben wird", sagte Hitzfeld am Mittwoch der "Sportbild". Sobald der normale Rhythmus Samstag-Mittwoch-Samstag wieder da ist, werde die Rotation keine große Rolle mehr spielen.

Bereits nach der Heimniederlage gegen Anderlecht im Uefa-Cup hatte er die Reservisten praktisch aussortiert und nach der 0:2-Pleite in Cottbus hatte der 59-Jährige eine harte Hand angekündigt. "Über das Cottbus-Spiel ärgere ich mich zu Tode", sagte Hitzfeld, der von einer Krise oder frühzeitigen Meistergratulationen nichts hören will. Er fordert eine Trotzreaktion seines Teams: "Ob diese Mannschaft dazu fähig ist, muss sie jetzt beweisen."

Klinsmann mischt sich ein

Sein Trainer-Nachfolger Jürgen Klinsmann hat in der Zwischenzeit Kontakt zu den Spielern aufgenommen, aber das stört Hitzfeld nicht. "Ich finde es sogar ganz gut, dass Klinsmann mit den Spielern spricht", sagte Hitzfeld. Spieler sollten über ihre Zukunft nicht im Dunkeln tappen.

Hitzfeld will für den Endspurt nicht mehr auf den kompletten Kader setzen. "Ab jetzt geht es nur noch darum, wer drängt sich auf, wen kann ich einsetzen", sagte der künftige Schweizer Nationaltrainer. "In solchen Phasen siehst Du einfach, auf wen Du bauen kannst und wer für die Mannschaft wichtig ist. Oder aber wer Probleme mit sich selbst hat."

Profis diskutieren zu viel

Probleme hatte kürzlich Martin Demichelis, der zum Ärger des Clubs nicht im Mittelfeld spielen mochte. "Ich habe das Gefühl, die Profis wollen heute zu viel diskutieren. Aber das muss dann auch mal seine Grenze haben. Und letztlich treffe die Entscheidungen dann immer ich", sagte Hitzfeld. Er wolle bei den Maßnahmen "unberechenbar bleiben". Spieler wollten mehr, als ihnen zustehe, betonte der Trainer und zog seine Konsequenz: "Ich führe die Spieler jetzt wieder straffer. Eine Fußball-Mannschaft funktioniert eben nur, wenn Disziplin da ist. Wer da nicht mitzieht, muss mit Konsequenzen rechnen."

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