Anzeige
Anzeige

Bundesliga im stern-Check Und täglich nervt die Handspielregel (und der Videoschiedsrichter sowieso)

Bundesliga Check
Redebedarf: Münchens Jérôme Boateng diskutiert mit Schiedsrichter Christian Dingert. Der hatte im Spiel gegen Hannover 96 nach einem vermeintlichen Handspiel des Bayern-Verteidigers einen umstrittenen Elfmeter für die Niedersachsen gegeben.
© Angelika Warmuth / DPA
Wieder einmal standen die Unparteiischen bei etlichen strittigen Szenen im Mittelpunkt. Dortmund verspielte indes wohl endgültig die Meisterschaft. Dafür trumpfte Bayer Leverkusen ganz groß auf. Die Bundesliga im stern-Check

So liefen die Spiele in der Fußball-Bundesliga

Alle Ergebnisse des 32. Spieltages, die Tabelle und Statistiken zum Nachlesen finden Sie hier im stern-Ticker.

Aufreger des Spieltages

Da gab es am vergangenen Spieltag einige und alle drehten sich (mal wieder) um die Auslegung der Handspielregel. So entschied Referee Christian Dingert etwa in München auf Elfmeter für Hannover 96, obwohl der verursachende Jérôme Boateng sich mit angelegtem Arm sogar vom Ball weggedreht hatte. Boateng hatte danach noch Glück, dass er weiterspielen durfte, nachdem er dem Schiri im Weggehen den Vogel zeigte. Werder Bremen wiederum bekam keinen Elfmeter, nachdem BVB-Mann Mario Götze einen Ball an den (nicht angelegten) Oberarm bekommen hatte - hier war die berüchtigte Vergrößerung der Körperfläche durchaus gegeben. In beiden Fällen wurde der Videoschiedsrichter konsultiert. In Berlin dagegen klärte Herthas Karim Rekik nach einer Ecke für den VfB Stuttgart einen Kopfball in lupenreiner Torwart-Manier gar mit der Hand über dem Kopf, ohne das dies im Videokeller von Köln irgendeine Reaktion hervorrief. Schiedsrichter Daniel Schlager hatte die Szene offenbar übersehen.

Freiburgs Trainer Christian Streich kritisierte im Anschluss ebenso wie sein Düsseldorfer Kollege Friedhelm Funkel die Auslegung der Handregel und die Wirksamkeit des Videoschiedsrichters, der laut Funkel die Souveränität der Unparteiischen auf dem Platz gefährde. Streich pflichtete bei: "Die Schiedsrichter haben es brutal schwer", sagte er. Und weiter "Du merkst auch, dass sie immer flatteriger und unsicherer werden. Und so geht es nicht."

Gewinner des Spieltages

Ganz klar: Bayer Leverkusen. Die Rheinländer nahmen Eintracht Frankfurt in der ersten Hälfte in der BayArena nach allen Regeln der Kunst auseinander und führten gegen völlig überforderte Hessen - die unter der Woche noch ein Riesenspiel  gegen den großen Chelsea FC in der Europa League boten - nach 45 Minuten bereits mit unglaublichen fünf Toren Vorsprung mit 6:1. Dass die zweite Hälfte torlos blieb, werden sie in Leverkusen verschmerzen und in Frankfurt dankbar hinnehmen. 

Leverkusen steht nach dem Spieltag auf Rang fünf, ist punktgleich mit der Eintracht. Beim Torverhältnis liegt der Vorteil noch auf Seiten der Frankfurter, aber durch die Sechs-Tore-Gala konnte die Werkself den Abstand stark verringern und hat die Champions League wieder voll im Blick. Zumal Leverkusen mit Spielen gegen Schalke und Hertha BSC Berlin das etwas leichtere Restprogramm im Vergleich zu Frankfurt hat. Die Hessen müssen noch gegen Mainz und am letzten Spieltag in München gegen den FC Bayern antreten. 

Verlierer des Spieltages

Julian Nagelsmann ist in Hoffenheim auf Abschiedstournee. Nach der Saison wechselt der Coach zu RB Leipzig, möchte seinem Nachfolger aber ein tadellos bestelltes Feld hinterlassen. Dazu gehört angesichts des Kaders der Kraichgauer eigentlich ein Europapokalplatz. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach hätte die TSG sogar wieder die Champions-League-Qualifikation in Reichweite gehabt. Trotz zweimaliger Punkte Führung kam die Nagelsmann-Elf bei den zuletzt arg strauchelnden Borussen jedoch nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Gladbach nutzte der Punkt am Ende, Hoffenheim nicht. Weil Wolfsburg gegen Nürnberg gewann, rutschte Hoffenheim auf Platz acht ab und fällt damit aus den Europapokal-Rängen. 

Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

Ein Treffer zum Mit-der-Zunge-Schnalzen: In der 79. Spielminute jagte Hoffenheims Nico Schulz das Leder aus halblinker Position aus rund zwölf Metern zunächst mit Karacho an die Latte. Den Abpraller köpft Gladbachs Ginter vor die Füße von Demirbay, dessen schwacher Nachschuss von der Borussia-Defensive geblockt wurde. Von Elvedi prallte der Ball ab und flog in Richtung des gerade eingewechselten Nadiem Amiri. Der fackelte nicht lange und haute das Ding aus 20 Metern volley staubtrocken und wie an der Schnur gezogen in den Kasten. Das 2:1 für Hoffenheim - ein Traumtor!

Bild des Spieltages

Bundesliga Bürki
Nach einem Riesenpatzer kann BVB-Keeper Roman Bürki nur noch zuschauen, wie der Ball hinter ihm über die Linie kullert. Zuvor hatte Bremens Kevin Möhwald aus halblinker Position vom Sechzehner einen durchaus haltbaren Schuss abgegeben. Bürki ließ den Ball jedoch durch Arme und Beine flutschen und bescherte Werder so in der 70. Minute den Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 2:1. Oldie Claudio Pizarro lege fünf Minuten später den Ausgleichstreffer nach und Dortmund verspielte eine 2:0-Führung und wahrscheinlich die letzte Chance auf den Titel.
© Friso Gentsch / DPA
René Adler bestritt sein letztes Bundesligaspiel vor gut einem Jahr. Zum Ende dieser Saison beendet der ehemalige Nationaltorwart offiziell seine Karriere als Fußball-Profi.
rös

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel