So lief der Spieltag
Aufreger des Spieltages
Eigentlich müsste diesmal hier nichts stehen, aber einen kleinen Aufreger gab es dann doch: den Fast-Abbruch des Spiels Union Berlin gegen Bayer Leverkusen. Grund waren die Pyro-Ausraster der Gästefans. Bayer-Stürmer Kevin Volland sagte dazu: "Wenn es einmal passiert, dann okay. Aber wenn der Kapitän dort hingeht und sagt: 'Es schadet allen, auch unserem Spielfluss' – und sie machen weiter und immer weiter und immer weiter, dann ist das natürlich Quatsch." Richtig. Mehr muss man zu dem Dauernerv-Thema nicht sagen.
Gewinner des Spieltages
Lucien Favre und sein BVB – mal wieder. Eigentlich ist es absurd: Die Dortmunder spielen mit den attraktivsten Fußball der Liga, schießen Tore wie am Fließband (63 nach 22 Spieltagen sind Vereinsrekord), liegen nur vier Punkte hinter der Tabellenspitze und dennoch wird immer wieder der Trainer in Frage gestellt (der übrigens den besten Punkteschnitt aller BVB-Trainer hat). Weil das Team hinten ein wenig wackelig ist. Nicht so gegen Eintracht Frankfurt, die Null stand und Neu-Defensivkraft Emre Can sagte erleichtert: "Es war heute sehr wichtig, dass wir alle zusammen als Mannschaft verteidigt haben." Funktioniert das also nun auch. Spätestens jetzt sollte Favre in Ruhe weiterarbeiten können.
Verlierer des Spieltages
"Können Werders Bosse wirklich Krise?", fragte Sportmoderator Jörg Wontorra sorgenvoll vor diesem Spieltag im Bremer "Weser-Kurier". Die Antwort nach diesem Spieltag lautet: Nein. Allen dürfte klar gewesen sein, dass RB Leipzig alles andere als ein Aufbaugegner sein würde, aber sich im Abstiegskampf (erneut) derartig gehen zu lassen, gleicht einer Bankrotterklärung. Drei Tage lang hatte die Mannschaft in einem Trainingslager verbracht – doch der Gegner musste nichts weiter tun, als auf die unvermeidlichen Bremer Fehler zu warten, Florian Kohfeldts Team wirkte verunsichert und übercoacht.
Je tiefer Werder Bremen im Tabellenkeller versinkt, desto weniger kommt die Vereinsführung um die Trainerfrage herum. Es ist zwar löblich, dass sie sich weiter eisern zu Kohfeldt bekennt, doch leider hat sie sich damit in die Treuefalle manövriert. Wenn Marco Bode, Frank Baumann und ihre Kollegen die Schwüre ernst meinen, kann das Stand 22. Spieltag eigentlich nur eines heißen: Dass sie mit diesem Trainer auch in die Zweite Liga gehen. Wahrscheinlich ist das nicht. Wahrscheinlich ist, dass sie den glücklosen Kohfeldt ersetzen (müssen) – und alle Seiten ihr Gesicht verlieren.
Dieses Tor sollten Sie (noch mal) sehen

Würde Florian Neuhaus bei Bremen spielen oder wäre er Stürmer beim 1.FC Köln gegen Bayern München gewesen, dann hätte er nie und nimmer wie zum 4:1 gegen Fortuna Düsseldorf getroffen. Entweder wäre ihm der Ball anders von der Brust getropft. Oder er hätte sich das Spielgerät zu weit vorgelegt oder der Düsseldorfer Verteidiger hätte das Ding einfach weggebolzt. Aber Florian Neuhaus spielt nicht in Bremen oder Köln, sondern bei Borussia Mönchengladbach. Und deshalb kann der aktuelle Torschütze des Monats den Ball mühelos ins Netz dribbelstolpern. Läuft derzeit am Niederrhein.
Bild des Spieltages

Es ist zum Auswachsen. In den ersten 15 Minuten trifft Bayern München gegen karnevaleske Kölner drei Mal. Danach machen die Rheinländer zwei Tore, die aber wegen Abseits aberkannt werden und den Rest der gefühlt zehn Torschüsse des 1. FC fingert und füßelt ein überragender Manuel Neuer weg.