So liefen die Spiele
Hier finden Sie alle Ergebnisse, Tabellen und Highlights im Überblick.
Der Aufreger des Tages
Derby, zum Ersten: Nichts, aber auch gar nichts war an diesem Spieltag aufregender als der Fußball selbst. Wozu soll man denn über Video-Schiris lamentieren, die bei Augsburg gegen Wolfsburg ins Spiel pfuschten, wo doch in Dortmund Bundesliga-Fußball gespielt wurde, wie man ihn sich nur wünschen kann. Tolle Tore, Eigentore, nicht gegebene Tore, skurrile Szenen, ein Platzverweis, ein mitreißender Sturmlauf, eine umfassbare Aufholjagd. Kampf. Leidenschaft. Tragödie. Das war - inklusive Nachspielzeit - ein 97-Minuten-Aufreger. Ach, könnte die Liga doch immer so sein.
Dieses Tor sollten Sie (noch einmal) sehen
Derby, zum Zweiten: Noch ist das Spiel in Dortmund ein ganz normales Fußballspiel. Elf Minuten sind gespielt, es steht 0:0. Dann macht Aubameyang halblinks vor dem Strafraum der Schalker das Spiel schnell, flankt über die gesamte Box zu Pulisic. Der US-Amerikaner gibt den Ball scharf zurück in Richtung Elf-Meter-Punkt, wo Nuri Sahin in die Flugbahn springt und die Kugel mit der Hacke Richtung Fünf-Meter-Raum bugsiert. Dort rauscht Aubameyang heran und drückt den Ball über die Linie - 1:0 für den BVB! Was erst in der TV-Wiederholung zu sehen ist: Der Ball springt dem BVB-Stürmer an die Hand und von dort ins Tor. Doch auch Markus Merk, Schiedsrichter-Experte im "Sky"-Studio, attestiert nach allen Zeitlupen: keine Absicht, alles korrekt! Auch das gab es also in diesem absonderlichen Spiel: ein reguläres Handtor!
Verlierer des Tages
Derby, zum Dritten: Mann könnte ja Uli Hoeneß zum Verlierer erklären, weil er mit seiner Äußerung, er könne sich vorstellen, dass Jupp Heynckes auch über das Saisonende hinaus Bayern-Trainer bleibt, seinem alten Freund sichtlich auf die Nerven ging. Auch Heynckes selbst wäre ein Kandidat, weil er erstmals in seiner dritten Bayern-Amtszeit eine Niederlage einstecken musste - und das auch noch in seiner Heimatstadt Mönchengladbach. Doch das alles lässt sich ja viel leichter ertragen als diese monströse Niederlage des BVB, die - und macht es das nicht eigentlich noch unerträglicher? - ja nur eine gefühlte Niederlage ist. Der Trainer, obwohl nicht entlassen, die Mannschaft, obwohl nicht besiegt, die "Echte Liebe", obschon sicherlich auch das überstehend - alles hat durch dieses 4:4 gegen Schalke einen Knacks bekommen. Wann hat man je BVB-Fans derart das eigene Team auspfeifen und beschimpfen hören - im Stadion und während der Mitgliederversammlung. Bleibt als Trost vorerst nur: Es sind genau solche Spiele, solche "Niederlagen", die große Vereine ausmachen.
Gewinner des Tages
Derby, zum Vierten: Und es sind selbstverständlich solche "Siege", die einen großen Verein ausmachen. "Wir haben heute gewonnen", sagte Schalkes kommender Star Leon Goretzka nach dem Spiel ungeniert in die Mikrofone - und es störte ihn kein bisschen, dass es ein gefühlter Sieg war. Es war auch ein Meisterstück des jungen Coaches Domenico Tedesco, eigentlich noch ein Bundesliga-Neuling. Tedesco verriet, dass er in der Pause dem Spiel trotz des aussichtslosen Rückstands von 0:4 noch ein erreichbares Ziel abgewinnen konnte: Wir wollen die zweite Halbzeit gewinnen! Und wie durch ein Wunder spielten die Knappen mit diesem Ziel ab 46. Minute auf als hätte es die 45 davor gar nicht gegeben. Obwohl, Wunder gibt es in Gelsenkirchen nicht, haben wir gelernt. Wie twitterte der FC Schalke doch so schön: "Fußballwunder? Nö! Datt is Schalke!"
Bild des Tages

Derby, zum Fünften war uns zu einfach. Ausrastende Schalker nach dem Treffer zum 4:4 - das lag einfach zu nahe. Stattdessen finden wir, dass der größte Dickkopf der Liga gewürdigt gehört: Christoph Kramer, der 30-Minuten-Weltmeister von Borussia Mönchengladbach. In der elften Minute des Spiels gegen den FC Bayern lag er mal wieder auf der Trage. Der Mann, der schon im WM-Finale von Rio 2014 erst ausgeknockt wurde und dann den Schiedsrichter fragte, ob "dies das Finale" sei, hatte mal wieder den Schädel hingehalten. Vereinskollege Jannik Vestergaard hatte ihn im Luftkampf niedergestreckt. Schon zum dritten Mal in dieser Saison musste Kramer mit einem Brummschädel raus. Zuvor hatte ihn schon Leipzigs Naby Keita unabsichtlich ins Gesicht getreten und beim Zusammenprall mit Stuttgarts Anastasios Donis hatte er sich eine Schädelprellung zugezogen. Jetzt also der Crash mit 1,99-Meter-Mann Vestergaard. Kramer bewies zum Glück einmal mehr, dass er einen Eisenschädel hat: Nach dem Spiel konnte er den Sieg gegen die Bayern sogar schon wieder im Stadion feiern.
Apropos feiern. Ach, was soll's, hier sind die Schalker:

