DFB-POKAL Holstein Kiel gelingt gegen Hertha die Sensation

Während die meisten Bundesligisten mühelos die zweite Runde des DFB-Pokals erreichten, stolperte Hertha BSC Berlin über den Regionalligisten Holstein Kiel.

Riesen-Blamage für Hertha BSC Berlin: Die »Alte Dame« traf beim Pokal-Aus in Kiel im Elfmeterschießen kein einziges Mal und ging an der Ostsee baden. Held des Sonntags beim Regionalliga-Letzten war Torhüter Manuel Greil, der die Elfmeter von Pinto und Michael Hartmann hielt. Dazwischen traf Andreas Schmidt nur die Latte.

Treffsicherer im finalen Roulette waren die »Störche«: Dmitrijus Guscinas, Andre Trulsen und Matthias Rose sorgten für die erste große Pokal-Überraschung dieser Saison. Nach der Verlängerung hatte es im Holstein-Stadion 1:1 (1:1, 1:0) gestanden. Rose (44.) erzielte die Führung für Holstein Kiel, Michael Preetz (52.) sorgte zunächst für Hoffnung bei den Berliner, ehe der Gewinner des Liga-Pokals doch noch als erster Bundesligist im DFB-Pokal scheiterte.

Doch damit nicht genug: Beim Comeback nach fünfmonatiger Pause verletzte sich Nationalspieler Marko Rehmer erneut. Als die Kieler erstmals für Aufruhr sorgten, stand der 30-Jährige vor 9300 Zuschauern im altehrwürdigen Holstein-Stadion im Mittelpunkt des Geschehens. Kurz vor der Pause erzielte Rose den umjubelten Treffer der »Störche« aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, Rehmer blieb mit einer blutenden Wunde an der Schläfe auf dem Rasen liegen.

Nach dem Wechsel musste Rehmer, der letztmals am 2. März in der Berliner Bundesliga-Truppe stand, wegen einer Kopfverletzung in der Kabine bleiben. »Er schaut aus, als ob er aus dem Krieg kommt«, schimpfte Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Rehmer zog sich gleich zwei Platzwunden zu, wurde mit mehreren Stichen am Kopf genäht.

Nach einer Standpauke von Berlins Trainer Huub Stevens, der in der vergangenen Saison mit Schalke 04 noch den DFB-Pokal gewonnen hatte, fing sich die Hertha wieder. In der ersten Hälfte wirkten die Gäste pomadig, die Gastgeber gaben den ersten Schuss aufs Tor ab. Erstmals in dem Pokalspiel war die Stevens-Elf im Glück, als das Leder nach einem abgefälschten Schuss von Marek Trejgis (33.) knapp am Torpfosten vorbei trudelt.

Nach der Pause durften die Kieler um den früheren Pauli-Profi Andre Trulsen nur sieben Minuten lang träumen, ehe Preetz den Ausgleich erzielte. Holstein, zuletzt sechs Spiele in Folge sieglos, durfte weiter hoffen, als die schwache Hertha in der 81. Minute eine der so genannten hundertprozentigen Gelegenheiten vergab und der immer stärker werdende Torwart Greil einen Schuss von Bartosz Karwan in Klasse-Manier parierte. Der Brasilianer Marcelinho scheiterte in der Verlängerung kurz vor dem Wechsel, Guscinas kurz vor dem Schlusspfiff, ehe die Kieler im Elfmeterschießen doch noch jubelten.

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