Schweden - Spanien Das Duell der Torjäger

Im Spitzenspiel der Gruppe D treffen mit Schweden und Spanien die Sieger der ersten Runde aufeinander Jetzt im stern.de-Liveticker. Wer heute gewinnt, kann schon mal fürs Viertelfinale planen. Zwei Spieler werden unter besonderer Beobachtung stehen.

Spaniens neuer Fußball-König David Villa gegen Schwedens exzentrischen Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic: Das direkte Duell der beiden Torjäger könnte das "Gipfel-Treffen" in der Gruppe D entscheiden. Aber auch deren kongenialen Angriffspartner Fernando Torres und Henrik Larsson haben die Qualitäten, im Innsbrucker Tivoli das Zünglein an der Waage zu sein.

Die Defensiv-Spezialisten beider Teams zeigten jedenfalls einen Heidenrespekt. "Zlatan und Henrik bilden eine unglaubliche Partnerschaft", warnte Spaniens Linksverteidiger Joan Capdevila, der Larsson noch bestens aus dessen Glanzzeiten beim FC Barcelona kennt. Schwedens Abwehrchef Olof Mellberg meinte vor der Neuauflage der Auseinandersetzungen in der EM-Qualifikation, die 2:0 und 0:3 endeten: "Wir müssen auf Villa und Torres höllisch aufpassen." Kapitän Fredrik Ljungberg bezeichnete Torres am Freitag vor dem Abschlusstraining im Tivoli als "brillanten Spieler".

"Ein respekteinflößender Rivale"

Auch die Trainer messen der gegnerischen Offensive entscheidende Bedeutung bei. "Schweden hat im Sturm ganz formidable Spieler", sagte Luis Aragonés. "Es ist auf jeden Fall ein respekteinflößender Rivale." Sein skandinavischer Kollege Lars Lagerbäck schätzt die Ausgangslage ähnlich ein: "Das wird eine schwierige Aufgabe." Man müsse besonders auf Villa und Torres achten. "Wir müssen schauen, möglichst häufig im Ballbesitz zu sein und unser Spiel durchzuziehen", gab er als Devise aus.

Gelingt es, den Angriff zu neutralisieren, könnte dies schon die halbe Miete im Kampf um den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale sein. Schließlich ist der Sieger vom Samstag (18.00 Uhr/ARD) sicher eine Runde weiter, wenn sich die Auftakt-Verlierer Griechenland und Russland im anderen Gruppenspiel mit einem Remis trennen.

Ibrahimovic beendete die Torflaute

Villa schoss sich mit seinem spektakulären Dreierpack gegen Russland in die Schlagzeilen. Ibrahimovic leitete mit seinem brillanten Führungstreffer die Niederlage von Titelverteidiger Griechenland ein und beendete damit zugleich seine 13 Spiele lange Torflaute. Beide können sich auf eine ganz spezielle "Betreuung" gefasst machen. "Wir dürfen Zlatan erst gar nicht in den Strafraum kommen lassen. Je weiter er vom Tor entfernt bleibt, umso besser", kündigte Capdevila an. Aber auch Routinier Larsson nötigt dem Verteidiger des FC Villarreal größten Respekt ab: "Sein Kopfball ist wie ein Hammer und er hat einen harten Schuss."

Schwedens eher kantige, langsame Abwehrrecken dürften mit dem quirligen, kleinen Villa besondere Probleme bekommen. Der wegen seines Torinstinktes gefürchtete 26-Jährige, den ein gutes halbes Dutzend europäischer Top-Clubs verpflichten will, kann eine Viererkette im Alleingang durcheinanderwirbeln. Wenn ihm zudem der Löcher reißende Torres zusätzliche Räume schafft, wird er noch unberechenbarer.

Dessen ist sich auch Aragonés bewusst. Deshalb hat der strenge "Mister" die Sanktionen gegen "el niño" beendet: Der "Bub", der nach seiner frühen Auswechslung gegen Russland trotzig den Handschlag verweigert und zudem gemeckert hatte, wird gegen die Skandinavier wohl begnadet und zur Stammformation zählen.

Während die "Selección" in Bestbesetzung auflaufen kann, hat Schweden erhebliche Personalprobleme. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Verteidiger Niclas Alexandersson und Flügelflitzer Christian Wilhelmsson fehlt Lagerbäck die etatmäßige komplette rechte Außenbahn. Die jungen Fredrik Stoor und Sebastian Larsson kommen als erste Alternativen infrage. "Es kann einige Wechsel geben, da Spanien völlig anders als Griechenland agiert", meinte Lagerbäck.

Elmar Dreher/DPA

PRODUKTE & TIPPS