EM 2012 EM 2012 - Drei Fragen an den ersten Spieltag der Gruppe C

Mit Kroatien steht ein Viertelfinalist bei dieser EM bereits fest. Spanien, Italien und Irland kämpfen um den zweiten Platz in der Gruppe C. Dabei denkt Giovanni Trapattoni an eine Hochzeit, Niko Kovac tritt im Orakel-Bash gegen den Sportaal an und Spanien hält es in den Drei Fragen mit dem fundierten Wissen der Wirtschaftsforschung.

Die Furia Roja durfte bisher nur mit den Hufen scharren, doch nun geht es auch in der Gruppe C um Punkte. Dabei treffen die Spanier direkt zum Auftakt auf Italien, zudem kommt es zum Duell zwischen Irland und den Kroaten. Warum es zu einer Verlobung kommen kann, wieso die Kroaten nur mit acht Mann antreten und wer das Ergebnis des Finals gepetzt hat, beantworten wir in den drei Fragen an den Spieltag.

Skandal plus Zufall – die Verbündeten der Italiener?

Was gibt es Schöneres, als eine EM mit einem Duell gegen den amtierenden Welt- und Europameister zu beginnen? Eine Menge, hören wir Sie in perfekter Sky-Manier sagen und auch die Italiener werden nicht extra einen Feiertag ob dieses Glücks in der Heimat beantragt haben. Denn seit sieben Monaten wartet die Squadra Azzurra auf ein Tor, verlor die letzten drei Testspiele gegen Uruguay (0:1), die USA (0:1) und Russland (0:3).

Es könnte alles so schlecht und aussichtslos sein, wäre da nicht der Wettskandal in der Serie A. Eine eigentümliche Kausalität? Mitnichten, denn schon bei den Weltmeisterschaften in den Jahren 1982 sowie 2006 ging dem jeweiligen Titel der Italiener ein Skandal in der heimischen Liga voraus. "Die WM 2006 hat gezeigt, dass Skandale eine positive Reaktion zur Folge haben können", philosophiert Irland-Coach Giovanni Trapattoni.

Nicht gut für die Spanier, obwohl Cesare Prandelli sich nur dezent optimistisch ob des historischen Vergleichs zeigt: "Schlechtes bringt immer nur Schlechtes", meinte der Coach der Italiener und wird zudem mit Sorgen seinen morgendlichen Besuch auf wallstreet-online.de abgeschlossen haben. Denn dort war zu lesen, dass Wissenschaftler des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Freien Universität Berlin (FU Berlin) Spanien als Europameister errechnet haben.

Schon den Ausgang der letzten beiden Weltmeisterschaften sowie EM-Runden haben die Forscher richtig prognostiziert. Wie das Portal schreibt, sind die entscheidenden Indikatoren der höchste Marktwert sowie die größte Homogenität der Furia Roja. Was also tun, fragte sich Prandelli und sah schon die Schlagzeilen der Gazetten vor dem geistigen Auge. Doch dann entdeckte er die Passage mit dem Zufall, der gerade im Fußball eine große Rolle spielt.

"Dass die EM überwiegend im K.O.-Modus und in kleinen Vorrundengruppen ausgetragen wird, erhöht die Bedeutung des Zufalls noch", erklärt Mitautor Gert G. Wagner und sorgt dafür, dass Prandelli seinen Frühstücks-Espresso doch noch genießen konnte. Eine historisch belegte Serie nach Skandalen gepaart mit dem Zufall – was soll da beim Auftakt gegen Spanien noch schief gehen?

Wird Kroatien Trapattonis Trauzeuge?

Giovanni Trapattoni ist wahrlich kein Frauenheld. Mit seinen über 70 Jahren hatte er erst fünf Frauen und das ist, bei allem Respekt, keine casanoveske Leistung. "In meinem Leben gab es fünf Frauen", bestätigt der Trainer der Iren auf tz-online.de. "Eine trug Rot-Schwarz, eine Weiß-Schwarz, eine Schwarz-Blau - und eine sprach deutsch. Die fünfte ist meine Frau“, gab Trap auf tz-online.de einen Hinweis auf seine bisher trainierten Lieblingsteams.

Dabei hat der Mister eine sehr willige und grün vor Neid anlaufende Gespielin an der Hand und bräuchte nur sein Herz zu öffnen, um der Nummer sechs den Eintritt zu gewähren. Ein großer Schritt wäre da sicherlich ein Auftaktsieg gegen Kroatien, denn vielleicht würde schon das Erreichen des Viertelfinals reichen, um das Eis zu brechen.

Seit 14 Spielen haben die "Boys in Green" nicht mehr verloren, dabei ein beachtliches Selbstvertrauen aufgebaut. Auch der Einsatz von Shay Given ist gesichert, die ohnehin stabile Abwehr um einen wichtigen Baustein ergänzt – falls doch mal ein Kroate durchkommen sollte. Mit einem Sieg steigt die Chance auf eine Traumhochzeit. Auch wenn die momentane Gattin Paola laut tz-online "vielleicht sauer ist, was ich hier gerade erzähle“, so Trap.

Niko Kovac vs der Sportaal - wer macht das Rennen?

"Dass wir die Gruppe überstehen, ist keine Frage. Die Frage ist nur, wie weit wir dann noch kommen“, kündigte der ehemalige kroatische Nationalspieler Niko Kovac auf diepresse.com an und bestätigt sich dabei als großes EM-Orakel. Eine Unsitte, die jeder Sender und jedes Portal in die Runde zu schmeißen scheint.

Mal ist es ein Eisbär, dann ein Krake und vielleicht gibt es demnächst das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), welches sich im ersten Gruppenspiel zwischen den leckeren Mehlwürmern aus Polen oder Griechenland zu entscheiden hat. Auch sportal.de hat sein altes Maskottchen reaktiviert – den Sportaal. Und der schwamm in unserer Redaktions-Badewanne in die irische Bierdose.

Ein klarer Fall, der Herr Kovac hat sich geirrt. Zumal Orakel-Kovac seine eigene Aussage derart dürftig untermauerte, dass unser Sportaal nahezu leichtes Spiel hatte. "Wenn die wichtigen Spieler ohne Verletzung durch die EM kommen, dann sind wir ein gefährlicher Außenseiter.“ Mit Ivica Olic, Dejan Lovren und Ivo Ilicevic fallen drei wichtige Spieler bereits aus, zudem ist der Einsatz von Vedran Corluka – noch ein bisschen mehr als – fraglich.

Die Vorrunde ist scheinbar trotzdem keine besonders hohe Hürde, auch früher sind die Kroaten angeblich nur mit acht Mann nach Irland geflogen. Nur gibt es neben den Verletzten noch einen weiteren Fakt, der die Kovac-These ad absurdum führt. "Mir fehlt der Führungsspieler im Team. Offensiv können wir auch mit den besten Teams der Welt mithalten", moniert Kovac weiter. Wir persönlich vertrauen da lieber unserem Aal.

Gunnar Beuth

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