FC Bayern in der Champions League Verlieren verboten!

Wo steht der FC Bayern München wirklich? Mit Girondins Bordeaux wartet am Abend in der Königsklasse (ab 20.45 Uhr stern.de-Liveticker) die nächste Bewährungsprobe - auch für Trainer Louis van Gaal.

Beim letzten Gastspiel in Bordeaux feierten die Bayern nach dem Uefa-Cup-Gewinn eine rauschende Fußball-Nacht - 13 Jahre später soll am Ort des Triumphes auch ohne Franck Ribéry und Arjen Robben ein Etappensieg in der Champions League gelingen. "Das war ein wunderbares Fußballspiel, als wir mit Franz Beckenbauer als Trainer den Uefa-Pokal gewonnen haben", schwärmte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag in Erinnerung an den 15. Mai 1996, als sich Oliver Kahn, Lothar Matthäus & Co. gegen Girondins Bordeaux mit dem späteren Weltstar Zinedine Zidane durchsetzten. Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im stern.de-Liveticker) zählt im Stadion Chaban-Delmas aber nur die Gegenwart - und zumindest Verlieren ist verboten. "Wir müssen mindestens Unentschieden spielen", sagt Trainer Louis van Gaal.

"Wenn wir verlieren sollten, sieht es in der Tabelle schlecht aus", warnt Weltmeister Luca Toni. Hinter dem Führungsduo Bayern und Bordeaux (je 4 Punkte) lauert Juventus Turin (2). "Wir müssen punkten, damit wir im letzten Gruppenspiel gegen Juventus nicht unter Druck geraten", erklärt Rummenigge und schnürt Hin- und Rückspiel (3. November) zu einem Paket: "Wir brauchen idealerweise aus den zwei Spielen vier Punkte. Weniger als drei sollten es nicht sein."

Robben und Ribéry fallen weiter aus

Van Gaal muss erneut auf seine Flügelzange verzichten, da neben dem in seinem Heimatland fehlenden Ribéry (entzündete Patellasehne) auch für Robben ein Comeback drei Wochen nach einer Knie-Operation zu früh kommt. "Ribéry und Robben sind nicht zu ersetzen", sagt der Coach, der darum erneut vom 4-3-3 auf das 4-4-2-System wechselt. Neben Miroslav Klose darf wohl wieder Toni stürmen, wie van Gaal in Bordeaux vor dem Abschlusstraining durchblicken ließ. Toni brennt auf sein Champions-League-Comeback: "Ich muss Tore, Tore, Tore machen."

30-Millionen-Einkauf Gomez sitzt erneut nur auf der Bank. "Die Situation ist nicht zufriedenstellend", bekennt der Nationalstürmer. Er will aber "nicht durchdrehen", sondern seine Chance als Joker suchen: "Ich muss nicht hundert Bäume ausreißen in den Minuten, die ich auf dem Platz bin." Zuspruch gibt es von Rummenigge: "Es tut mir leid, dass Mario in einen negativen Trend gekommen ist. Aber wir sind von ihm überzeugt und werden Geduld mit ihm haben."

Im Fokus steht im Zuge des Disputs zwischen Bayern-Manager Uli Hoeneß und Bundestrainer Joachim Löw um seine geplante Berufung in die Nationalmannschaft Jungstar Thomas Müller. "Der Druck wächst, aber ich kann damit umgehen", versichert der 20-Jährige. Umbauen muss van Gaal die Abwehr, da auch Außenverteidiger Edson Braafheid wegen muskulärer Probleme ausfällt. Philipp Lahm könnte nach links wechseln, rechts testete van Gaal im Training Hamit Altintop. Vor der Abwehr wird Kapitän Mark van Bommel nach seinem Zehenbruch auch international wieder das Kommando übernehmen.

Yoann Gourcuff ist der Schlüsselspieler der Franzosen

Bei den Franzosen ist Yoann Gourcuff der Star im Team von Chefcoach Laurent Blanc. 15 Millionen Euro musste man im Sommer für den zuvor ausgeliehenen Franzosen an den AC Mailand überweisen. "Gourcuff ist ein kompletter Spieler", warnte Frankreich-Kenner van Buyten seine Abwehrkollegen. Ein Wiedersehen feiern die Münchner mit Alou Diarra, der von 2000 bis 2002 bei den Bayern-Amateuren spielte und nun im gereiften Alter von 28 Jahren in Bordeaux sogar Kapitän ist. "Das ist für mich wie das siebte Weltwunder. Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass er so eine Entwicklung nimmt, hätte ich bei einer Wette viel Geld verlieren können", meinte Manager Uli Hoeneß baff. Philipp Lahm spielte seinerzeit mit dem Mittelfeldmann zusammen und erinnert sich besonders daran, "dass er extrem stark im Kopfballspiel war".

kbe mit DPA

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