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Fußball-Bundesliga Almeida trifft dreifach und fliegt - Köln gegen Wolfsburg 1:1

Hugo Almeida hat Werder Bremen mit drei Toren gegen St. Pauli fast im Alleingang zurück in die Erfolgsspur geführt. Der Wermutstropfen: Kurz vor Schluss sieht der Portugiese die rote Karte. Im zweiten Sonntagsspiel trennen sich Köln und Wolfsburg leistungsgerecht 1:1.

Ein Dreierpack des Portugiesen (1./20./63. Minute) zum 3:0 (2:0) gegen Aufsteiger FC St. Pauli bescherte der Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf den ersten Sieg seit acht Spielen. In der 80. Minute leistete sich der Angreifer aber eine Tätlichkeit gegen Carlos Zambrano und sah zu Recht Rot. Zuletzt hatten die Bremer in fünf Partien 0:15 Tore kassiert.

Während der Pokalsieger mit dem überzeugenden Erfolg einen ersten Schritt aus der seit Wochen schwelenden Krise machte, rückt für die Hamburger die Abstiegszone immer näher. Der Kiezklub wartet seit dem 8. Spieltag auf einen Dreier und steckt weiter tief im unteren Tabellendrittel fest. Sekunden vor Schluss sah aufseiten der Hamburger Markus Thorandt wegen groben Foulspiels an Torsten Frings ebenfalls Rot.

Werder zunächst am Drücker

Vor 36.400 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erwischten die Platzherren einen Blitzstart und lagen bereits nach 52 Sekunden in Front. Almeida nutzte dabei eine präzise Vorlage von Clemens Fritz und überwand Pauli-Keeper Thomas Kessler aus 15 m mit einen Schuss ins linke Eck. Im Gegenzug hätte allerdings Gerald Asamoah beinahe postwendend für den Ausgleich gesorgt, jedoch traf der Ex-Nationalspieler mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz nur die Querlatte (2.).

Werder blieb zunächst am Drücker und hatte in der 7. Minute gleich zweimal durch Schüsse von Marko Marin die Chance zum 2:0, die Kessler aber jeweils vereiteln konnte. Kurz nachdem St. Pauli auch die zweite Ausgleichschance durch einen von Tim Wiese parierten Schuss von Matthias Lehmann vergeben hatte (19.), erhöhte Almeida nach Vorarbeit von Marin auf 2:0. Wie schon beim ersten Treffer wirkte die Gäste-Abwehr ungeordnet und nicht auf der Höhe des Geschehens.

Leichtes Chancenplus für St. Pauli

St. Pauli blieb dagegen das Pech treu. Erneut im direkten Gegenzug war es diesmal Fin Bartels, der wieder nur die Latte traf (21.). Wiese war auch diesmal mit den Fingerspitzen am Ball. Danach nahmen die Gastgeber ein wenig das Tempo aus dem Spiel und brachten den Vorsprung souverän in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe mit leichtem Chancenplus für St. Pauli, ehe Almeida erneut zuschlug. Der eingewechselte Said Husejinovic legte am gegnerischen Strafraum für seinen Teamkollegen auf und verhalf diesem so zu seinem ersten Dreierpack in der Bundesliga.

Während der dreifache Torschütze seine Leistung durch die anschließende Unbeherrschtheit schmälerte, überzeugten vor allem Fritz und Marin. Bei den Gästen erreichte lediglich Lehmann Normalform.

Dämpfer für Köln - Nur 1:1 gegen Wolfsburg

Der 1. FC Köln hat einen Dämpfer erlitten und den Sprung aus den Abstiegsrängen der Fußball-Bundesliga verpasst. Eine Woche nach dem glücklichen 1:0 beim VfB Stuttgart kamen die Rheinländer im Krisenduell mit dem VfL Wolfsburg am Sonntagabend nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Cicero rettete den Niedersachsen mit einem tollen Fallrückzieher einen überaus glücklichen Punkt (81. Minute). Nach der Führung durch Torjäger Milivoje Novakovic (51.) hatten die FC-Fans unter den 43 000 Zuschauern schon vom vierten Saisonsieg geträumt.

Köln (12 Punkte) bleibt damit auf dem Relegationsplatz; Wolfsburg ist mit 16 Zählern Tabellen-13. Seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2008 haben die Domstädter nur 9 von 41 Heimpartien zu ihren Gunsten entschieden. Trainer Frank Schaefer nahm im Vergleich zum 1:0 in Stuttgart nur eine Veränderung vor: Adam Matuschyk spielte für den gelb-gesperrten Martin Lanig. Sein Wolfsburger Kollege Steve McClaren musste nach dem 1:1 beim FC St. Pauli auf zwei Positionen umstellen: Für Diego (5. Gelbe Karte) und den formschwachen Cicero rückten der Däne Thomas Kahlenberg und Tolga Cigerci in die Mannschaft. Der 18 Jahre alte Deutsch-Türke bestritt sein Bundesliga-Debüt.

Von Wolfsburgs Doppelspitze wenig zu sehen

In der "Aufwärmphase" boten beide Teams den Fans bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt nicht viel. Doch dann kam Köln in Schwung und bestimmte das Geschehen, Wolfsburg hielt nur dagegen. Fast wäre Matuschyk die Führung für den FC geglückt, doch seinen 15- Meter-Schuss aus halblinker Position drehte VfL-Keeper Diego Benaglio mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten (17.).

Nach Flanke von Lukas Podolski musste der Schweizer Torhüter erneut retten (32.). Doch beim 1:0 patzte Benaglio: Den 36-Meter- Freistoßknaller von Petit ließ er abprallen, Novakovic staubte per Kopf ab (51.). Köln wirkte aggressiver, schneller, mit mehr Zug zum Tor. Doch der flinke Mato Jajalo vergab aus guter Position (36.) ebenso wie nach der Pause das mögliche 2:0 (55.). Nationalspieler Podolski schrammte nach einer Unsportlichkeit gegen Edin Dzeko, dem er mit gestrecktem Bein in den Unterleib trat, nur knapp an der Roten Karte vorbei (22.).

Von Wolfsburgs Doppelspitze Dzeko/Grafite, bislang mit 16 Treffern das torgefährlichste Angriffs-Duo der Bundesliga, war wenig zu sehen. Grafite setzte sich nach feinem Pass von Kahlenberg im Strafraum nicht entschlossen genug durch (26.). Das war auch seine einzige Aktion: Angeschlagen musste der Brasilianer bereits in der 42. Minute vom Rasen.

Viel engagierter als McClaren agierte an der Seitenlinie Wolfsburgs Co-Trainer Pierre Littbarski, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte, den Niedersachsen aber kein Glück brachte. Zwischen 1978 und 1993 hatte "Litti" 406 Bundesligaspiele (116 Tore) für den 1. FC Köln absolviert.

ins/DPA DPA

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