Fußball-Bundesliga HSV beurlaubt Sportdirektor Arnesen

Er hatte keine glückliche Hand - und muss nun wohl gehen: Medienberichten zufolge hat der Hamburger SV seinen Sportdirektor Frank Arnesen beurlaubt. Als Nachfolger ist eine HSV-Legende im Gespräch.

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat sich nach zwei Jahren von Sportdirektor Frank Arnesen getrennt. Der Aufsichtsrat fasste nach DPA-Informationen am Dienstagabend in einer sechsstündigen Sitzung diesen Entschluss. Auch der Radiosender NDR 90,3 berichtet, dass der HSV den Dänen beurlaubt hat.

Eine formale Trennung von Arnesen, der wegen seiner Transferpolitik und der ungenügenden Nachwuchsarbeit in der Kritik steht, soll es in den nächsten Tagen geben. Der 56-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2014, eine Trennung könnte bis zu zwei Millionen Euro kosten. Nach seiner Rückkehr von der Abschlussreise des Teams am Mittwoch sollte sich Arnesen mit Aufsichtsratschef Manfred Ertel zu einem Gespräch treffen.

Magath soll nicht abgeneigt sein

Als Nachfolgekandidaten werden der ehemalige Manager von Hannover 96, Jörg Schmadtke, und die HSV-Legende Felix Magath gehandelt. Als Favorit galt lange Zeit Andreas Rettig, doch der DFL-Geschäftsführer sagte den Hanseaten am Mittwoch ab: "Ich habe einen bis Ende 2015 laufenden Vertrag bei der DFL. Den werde ich erfüllen. Das habe ich auch Ligapräsident Dr. Rauball mitgeteilt", so Rettig.

Magath immerhin, der zuletzt beim VfL Wolfsburg arbeitete, könnte als Sportmanager oder Vereinschef agieren und soll Interesse signalisiert haben. Sympathien im Aufsichtsrat genießt auch Ex-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der in St. Petersburg unter Vertrag ist. Schmadtke könnte sich ein Engagement an der Elbe vorstellen, zumal seine Familie gerade nach Hannover gezogen ist und er pendeln könnte. "Ein interessanter, großer Club, sehr traditionsreich. Da gibt es viel zu tun", sagte er der "Neuen Presse". "Es gibt zwei, drei Kandidaten, mit denen sie sich jetzt beschäftigen."

Beim HSV, der vor einem Bilanz-Minus im zweistelligen Bereich stehen soll, muss in allen Bereichen gespart werden. So ist auch ungewiss, ob Arnesens Assistent Lee Congerton in Hamburg bleibt, zu einer großzügigen Abfindung ist der Verein in der derzeitigen Lage wohl nicht bereit. In der Schwebe ist auch die Zukunft von Assistenztrainer Frank Heinemann, der vom HSV noch kein neues Angebot bekommen hat. Trainer Thorsten Fink möchte gern weiter mit ihm arbeiten, aber auch der VfL Bochum hat Interesse.

DPA
kng/kmi/DPA

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