Giovane Elber sagt dem FC Bayern München nach über sechs Jahren "adieu" und wird wahrscheinlich künftig in Frankreich auf Torejagd gehen. Der Torschützenkönig der letztjährigen Bundesliga-Saison hat am Mittwoch erstmals seinen bevorstehenden Abschied vom deutschen Fußball-Meister bestätigt. "Ich gehe weg", sagte der 31-Jährige nach dem Training in München, "das ist schon sicher". Er nannte auch den schon länger als Favoriten gehandelten AS Monaco als möglichen neuen Arbeitgeber. Der französische Meisterschafts-Zweite hat ebenso wie Titelverteidiger Olympique Lyon großes Interesse an Elber. "Ich bin mit Monaco und Lyon schon seit zehn Tagen im Gespräch", berichtete der Stürmer.
AS Monaco wahrscheinlich neuer Arbeitgeber
Offensichtlich zieht es Elber aber an die Cote d’Azur: "Das erste Gespräch habe ich mit Monaco geführt, deswegen hat Monaco Priorität." Eine Entscheidung steht nach Angaben des Spielers unmittelbar bevor. Die Wechselfrist für einen noch für die Champions League geltenden Transfer läuft am kommenden Montag ab. Lyon soll nach Angaben der "L’Equipe" eine Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro sowie einen Dreijahres-Vertrag und ein Monatsgehalt von rund 200 000 Euro für Elber bieten.
"Für den FC Bayern nicht so schlecht, wenn ich weggehe"
Nachdem sich die Spekulationen um einen Elber-Weggang in den vergangenen Tagen immer mehr verdichteten, scheint der Abschied des Südamerikaners am Ende nicht ganz freiwillig. "Es ist nicht so, dass ich weg will", räumte der mit 133 Toren erfolgreichste Ausländer der Bundesliga-Geschichte ein: "Der Manager hat gestern gesagt: Wenn ich will, kann ich hier bleiben. Aber für den FC Bayern ist es nicht schlecht, wenn ich weggehe."
Hoeneß "größter Bayern-Fan"
Bayern-Manager Uli Hoeneß ("Es wäre eine Geisteskrankheit, Elber zu behalten") widersprach dem Eindruck, der FCB wolle einen verdienten Spieler abschieben. "Nein, es gibt keinerlei Ressentiments. Giovane hat enorme Verdienste um den FC Bayern, er ist ein Spieler mit einer positiven Ausstrahlung. Das werden wir nie vergessen", sagte er der «Bild»-Zeitung. "Ich bin doch selbst im Dilemma. Denn ich bin der größte Elber- Fan", meinte Hoeneß.
Fans gegen den Weggang Elbers
Der geplante Elber-Transfer ist allerdings vor allem bei den Fans umstritten. Beim Bayern-Training war am Mittwoch ein Transparent zu sehen, auf dem geschrieben war: "Lieber FC Hollywood mit Elber als FC Bayern ohne Elber." "Die Fans sollen weiter zum Verein stehen", versuchte Elber selbst zu beschwichtigen.
Auch Kahn ist skeptisch
Kapitän Oliver Kahn warnte im "Sportbild"-Interview davor, den Kollegen ziehen zu lassen. "Ich würde mir ganz genau überlegen, einen Spieler wie Elber abzugeben." Er habe über Jahre großartige Leistungen gebracht. Aber: "Das Geschäft ist gnadenlos.»