Trainer Ralf Rangnick vom Fußball-Bundesligisten Hannover 96 hat Jan Simak noch nicht abgeschrieben. "In zwei bis drei Wochen wird man sehen, wie sich die Situation um Jan entwickelt hat. Wir müssen abwarten, ob es für ihn eine Möglichkeit zur Rückkehr in die Mannschaft gibt", sagte Rangnick am Mittwoch. Erst wenn feststeht, dass der derzeit krankgeschriebene Tscheche seine sportliche Laufbahn vorzeitig beenden wird, will Rangnick an eine Neuverpflichtung denken. "Dazu haben wir dann aber Zeit bis Januar", meinte der 96-Coach.
Simak auf unbestimmte Zeit krankgeschreiben
Simak hatte sich am Dienstag, nachdem er fast eine Woche lang spurlos verschwunden war, einer internistischen Untersuchung in Leverkusen unterzogen. Dabei hatte der Arzt ein Erschöpfungssyndrom festgestellt und den Spieler auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben. "Er fühlt sich nervlich und körperlich nicht in der Lage, den Druck des Profifußballs auszuhalten. Er ist bis auf weiteres krankgeschrieben und wird fachärztlich behandelt", heißt es in einer Presseerklärung von Hannover 96.
Wieder in Tschechien
Der 24 Jahre alte Profi soll sich inzwischen wieder in seinem Heimatland aufhalten. Der Mittelfeldakteur ist vom Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen für ein Jahr an Hannover 96 ausgeliehen worden. Er hat beim Werksclub einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007 unterzeichnet.
Spekulationen um endgültigen Abschied bleiben
Vor seinem Auftauchen am vergangenen Montag war mit dem vorzeitigen Ende seiner Laufbahn spekuliert worden. Die Gerüchte über einen Abschied vom Fußball halten sich auch nach der ärztlichen Untersuchung in Leverkusen. 96-Trainer Rangnick war deshalb zu einem Gespräch mit dem Spieler und seinen Beratern am Montagabend nach Frankfurt/Main gefahren. "Ich wollte verhindern, dass Jan eine endgültige Entscheidung trifft. Das ist mir gelungen", nannte Rangnick als Grund für seine Teilnahme an dem Gespräch.
Vor allem Leverkusen muss im Fall der Fälle zahlen
"Sollte er mit Fußball aufhören, hätte das für Leverkusen dramatischere Auswirkungen als für uns", sagte 96-Vorstandschef Kind. Bayer Leverkusen hatte Simak voriges Jahr für 6,5 Millionen Euro vom Bundesliga-Konkurrenten gekauft und ihm einen Vertrag bis zum 30. Juni 2007 gegeben. Er soll 1,8 Millionen Euro im Jahr verdienen. Hannover 96 zahlt derzeit ein Drittel seines Gehaltes.