Mario Gomez wird im Moment vom Terror verfolgt. Vor einer Woche kündigte der deutsche Nationalspieler an, seinen Club Besiktas Istanbul zu verlassen: "Wegen der politischen Situation" und der "schrecklichen Geschehnisse" in der Türkei, wie Gomez verlautbaren ließ. Am Freitag schließlich verschob er seine Hochzeitsfeier in München um einen Tag, weil ein Amokläufer in der bayerischen Stadt neun Menschen tötete.
Glaubt man den zahlreichen Gerüchten, muss sich der 31-Jährige um seine Zukunft dennoch keine Sorgen machen. Gomez ist nach einer erfolgreichen Saison bei Besiktas (Meisterschaft und mit 26 Treffern Torschützenkönig) und einem starken Auftritt bei der EM offensichtlich heiß begehrt. Zumal er für eine günstige Ablöse zu haben ist. Laut italienischen Zeitungen soll der AC Florenz, bei dem Gomez bis 2017 unter Vertrag steht (er war an Besiktas ausgeliehen) bereit sein, ihn für eine einstellige Millionensumme ziehen zu lassen - das wäre ein echtes Schnäppchen. "Es gibt Interessenten aus Deutschland, Spanien und England“, sagte Gomez‘ Berater Uli Ferber laut "Kicker".
Doch was ist dran an den Gerüchten? Und welcher Club würde am besten zu Gomez passen. Ein Überblick.
Borussia Dortmund
Zuletzt gab es wilde Spekulationen um einen Wechsel zum BVB. Die türkische Boulevardzeitung "Hürryiet" meldete mal eben, dass Gomez nach einem längeren Gespräch mit Trainer Thomas Tuchel einen Vertrag unterschrieben habe. Die BVB-Boss Joachim Watzke dementierte umgehend. Ein Wechsel zum BVB erscheint auch unwahrscheinlich, weil der BVB mit Schürrle und Götze schon zwei Offensivkräfte verpflichtet hat und mit Aubameyang und Ramos über zwei etatmäßige Mittelstürmer verfügt. Und ob Gomez in das System von Tuchel passen würde, ist höchst zweifelhaft.
Atletico Madrid
Der Champions-League-Finalist soll Interesse haben, weil die Rückkehr von Diego Costa geplatzt ist. Für Gomez wäre es ein Glücksfall. Atletico gehört unter Trainer Diego Simone seit Jahren zur europäischen Spitze, allerdings hätte er starke Konkurrenz. Immerhin spielen dort Fernando Torres und Frankreichs Star Antoine Griezmann. Doch gegen Torres könnte sich Gomez durchsetzen. Für Gomez wäre Atletico ein reizvoller Club, zudem würde er in der stärksten Liga der Welt spielen.
FC Barcelona
Der katalanische Club ist Gomez wirklich nicht zu empfehlen. Mit Neymar, Messi und Suarez verfügt Barcelona über eine der besten Offensivreihen der Welt. Für Gomez bliebe da nur der Platz auf der Bank. Das wird er sich nicht antun. Bei diesem Gerücht handelt es sich wirklich nur um heiße Luft.
VfL Wolfsburg
Wolfsburgs Manager Klaus Allofs hat gesagt: "Ich will keine Möglichkeit ausschließen." Die Formulierung heißt definitiv: Wir hätten Interesse. Wolfsburg hat gerade Schürrle ziehen lassen, es herrscht also Bedarf an Offensivkräften in der VW-Stadt. Bezahlen könnte der VfL Gomez auch. Nachteil: Wolfsburg hat es nicht einmal in die Europa League geschafft, auf die internationale Bühne müsste Gomez verzichten. Aber passen würde es. Und für die Bundesliga wäre Gomez eine weitere Attraktion.
AC Florenz
Gomez Berater Ferber hat angekündigt, zuerst mit dem AC Florenz zu sprechen. Allerdings erlebte Gomez hier den Tiefpunkt seiner Karriere, außerdem will der italienische Clubs den Angreifer von der Gehaltsliste haben. Es spricht also nicht viel dafür, dass er nach Florenz zurückkehrt.