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Testspiel gegen Dänemark Müllers Comeback: Ob er ein Anführer sein kann, hängt davon ab, wo Löw ihn hinstellt

Orkan oder laues Lüftchen: Thomas Müller während des Trainings in Seefeld
Orkan oder laues Lüftchen: Thomas Müller während des Trainings in Seefeld
© Christof Stache / AFP
Thomas Müller wird im Testspiel gegen Dänemark nach zweieinhalb Jahren sein Comeback in der Nationalelf feiern. Ob er ein Anführer sein kann, hängt maßgeblich davon ab, welche Rolle ihm Joachim Löw zuweist.

Thomas Müller will es wirklich wissen. "Ich will der Katalysator sein, der den Turbo der Mannschaft zünden kann", sagte er im Trainingslager in Seefeld vor wenigen Tagen. Dem TV-Sender RTL gestand er, dass sich bald zeigen werde, ob sein Comeback (und auch das von Mats Hummels) lediglich ein "laues Lüftchen" werde oder sich ein "positiver Orkan“ entwickle.

Sich Müllers Comeback als Bild eines Orkans vorzustellen, der die Gegner mit gewaltiger Kraft aus dem Weg pustet, ist natürlich ein schönes Bild, und angesichts der mittlerweile drei Jahre andauernden Schwächeperiode der Nationalelf wäre so ein Orkan an der Spitze der Mannschaft wünschenswert.

Müller braucht sportlich die gleiche Rolle wie bei Bayern

Das Comeback von Müller und Mats Hummels in der Nationalelf am Mittwochabend im Freundschaftsspiel gegen Dänemark (ab 21.00 Uhr imstern-Ticker) ist derzeit das beherrschende Thema im Quartier der deutschen Nationalelf im österreichischen Seefeld. Auch wenn wichtige Spieler verletzungsbedingt (Toni Kroos, Leon Goretzka) oder wegen verspäteter Anreise (Kai Havertz, Antonio Rüdiger, Timo Werner, Ilkay Gündogan) fehlen, wird der Test einen ersten Hinweis liefern, ob die Rückkehr der verlorenen Söhne dem Team helfen wird oder ob man sich doch auseinandergelebt hat. Immerhin haben Müller und Hummels vor zweieinhalb Jahren ihr bislang letztes Länderspiel bestritten.

Für den Erfolg des Comebacks wird es maßgeblich sein, ob Müller im DFB-Team die gleiche Rolle einnimmt wie unter Hansi Flick beim FC Bayern - sportlich wie als Leitwolf. Wettbewerbsübergreifend lieferte Müller in der abgelaufenen Saison in 46 Spielen 24 Torvorlagen und erzielte 15 Tore. Das sind überragende Werte. Doch wichtiger könnte seine Rolle als Anführer, Kommunikator und Spielertrainer sein. Müller ist einer, der auf dem Rasen extrem viel spricht.

Die Position von Müller steht fest 

Sportlich wird für Löw kein Weg daran vorbeiführen, Müller als hängende Spitze auf der zentralen Position einzusetzen. Denn nur auf dieser Position kann der 31-Jährige seine ganze Stärke ausfüllen. In der Nationalelf musste er häufig genug auf die Außenbahn ausweichen, aber dort fühlt sich der Bayern-Profi längst nicht so wohl. Das ist alles nicht neu.

Für die Nationalelf ergibt sich daraus zwingend der Schluss, dass Löw ihn auf seiner Lieblingsposition einsetzen muss - alles anderes wäre inkonsequent. Der Platz im offensiven Zentrum ist damit besetzt.

Es bleibt die Frage, wie Löw den Rest der Offensivabteilung um Müller herum baut. Mit Kai Havertz, Timo Werner (beide jetzt Champions-League-Sieger), Leroy Sané und Serge Gnabry stehen ihm zahlreiche Alternativen zur Verfügung (Kevin Volland nicht zu vergessen. Der Monegasse wird aber in den primären Überlegungen des Bundestrainers keine Rolle spielen).

Löw wird harte Entscheidungen treffen. Und er wird ebenso eine Rolle für Havertz finden müssen. Es ist kaum vorstellbar, dass das größte deutsche Talent nicht zum Einsatz kommt. Mit Müller hat Löw eine Stelle fest vergeben, aber der Bundestrainer kann das große Offensivpotenzial nur ausschöpfen, wenn er die richtige Mischung findet.

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