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Sonntagsspiele Van der Vaart schießt HSV zum Sieg

Erst gab es Pfiffe, dann brach der Jubel los: Ausgerechnet van der Vaart hat den Hamburger SV per Elfmeter zum verdienten Sieg über Bayer Leverkusen geschossen. Der HSV ist jetzt hinter den Bayern Tabellenzweiter. Dank zweier Tore eines Dänen konnte Bochum knapp in Cottbus gewinnen.

Den Pfiffen für Provokateur Rafael van der Vaart folgte beim Hamburger SV der tausendfache Jubel über den Matchwinner Rafael van der Vaart: Mit einem eiskalt verwandelten Handelfmeter hat der wegen seiner Wechsel-Eskapaden kritisierte Spielmacher die Hanseaten am Sonntagabend zu einem hochverdienten 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen geführt. Der vor Selbstvertrauen strotzende Kapitän sorgte vor 52 700 Zuschauern mit seinem Treffer in der 63. Minute für den zweiten Saisonsieg des HSV, der hinter dem souveränen Spitzenreiter Bayern München nun Zweiter ist. Leverkusen blieb dagegen auch am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga ohne Sieg.

Trotz des mächtigen Ärgers wegen eines am Samstag veröffentlichten Fotos mit Trikot des FC Valencia und der angedrohten Konsequenzen durch die HSV-Vereinsführung trumpfte van der Vaart scheinbar ungerührt auf. Im Spiel - wie seit Bekanntwerden seiner Spanien-Pläne auch im Umfeld - drehte sich alles um den Regisseur, neben dem alle um eine Klasse besser spielten als noch beim 0:0 bei Honved Budapest in der Uefa-Cup-Qualifikation. Kaum ein Angriff, der nicht seinen Ursprung bei dem quirligen Niederländer hatte, der in Ungarn wegen eines ominösen Hexenschusses gefehlt hatte.

Pfiffe verstummten im laufe des Spiels

Die von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer angekündigten "Sanktionen", die nach der Partie in einer Sitzung der Hamburger Entscheidungsträger beschlossen werden sollten, belasteten van der Vaart offensichtlich nicht die Bohne. Zumal die Fans von Minute zu Minute mehr Freude an dem Rebellen hatten, und die Pfiffe vollends verstummten. "Damit habe ich gerechnet", sagte HSV-Legende Uwe Seeler. "Wenn er gut spielt, sind die Fans auch wieder zufrieden." Der Ehrenspielführer der Nationalelf wollte das Verhalten van der Vaarts dennoch nicht rechtfertigen. "Was er gemacht hat, ist nicht okay. Solche Scherze sollte man lassen."

Auf dem Rasen freilich war van der Vaart überhaupt nicht zu Scherzen aufgelegt. Er legte seinen Mitspielern ein ums andere Mal den Ball einschussbereit vor. Doch weder Mohamed Zidan, der schon nach zwei Minuten nach einer Ecke van der Vaarts den Ball gegen die Latte und sechs Minuten nach dem Wechsel gegen den Pfosten knallte, oder Neuzugang Romeo Castelen konnten die Vorgaben nutzen. Pech hatte aber auch van der Vaart, der in Bayer-Keeper Rene Adler (43./49.) seinen Meister fand. Der Schlussmann war bester seiner Mannschaft, in der sich Nationalspieler Bernd Schneider vergeblich mühte. Und die wenigen Chancen machte der sichere Frank Rost im HSV-Tor zunichte. In der 63. beging der Leverkusener Verteidigers Vidal ein Handspiel im Strafraum. Den folgenden Elfmeter verwandelte der HSV-Spielmacher zur 1:0-Führung, die am Ende zum Sieg reichte.

Tommy Bechmann ist Bochums Matchwinner

Im zweiten Sonntagsspiel konnte der VfL Bochum dank eines Doppelpacks von Tommy Bechmann und einer gehörigen Portion Glück Energie Cottbus bezwingen. Mit seinen Saisontreffern zwei und drei leitete der dänische Stürmer am zweiten Spieltag in der Lausitz den letztlich schmeichelhaften 2:1 (2:0)-Erfolg der Westfalen ein und verdarb dem FC Energie die Premiere der neuen und mit 8000 Zuschauern auch gleich ausverkauften Nordtribüne.

Mit einem herrlichen Distanzschuss aus 25 Metern in der 14. und einem geschickten Lupfer in der 42. Minute hatte Bechmann maßgeblichen Anteil daran, dass der VfL nach dem 2:2 gegen Werder Bremen zum Auftakt mit vier Punkten einen guten Saisonstart hinlegte. Ervin Skelas erster Bundesliga-Treffer für die Cottbuser vier Minuten nach Wiederanpfiff nutzte den Gastgeber nichts.

DPA/tis DPA

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