Nach Protestbrief Thomas Müller äußert sich zur San-Marino-Kritik

Thomas Müller wurde für seine Äußerungen nach dem Spiel gegen San Marino viel kritisiert. Der ehemalige Sprecher des Verbandes des Fußball-Zwegs schrieb einen offenen Brief an den Nationalspieler. Nun nimmt Müller Stellung.

Fußball-Nationalspieler Thomas Müller hat nach Kritik aus San Marino den Vorwurf überheblichen Verhaltens von sich gewiesen. "Ich habe die Aussage in einem ruhigen Ton getroffen. Es wurde auch nur eine Überschrift verfasst mit einem Wortfetzen aus der ganzen Geschichte. Wer das Interview live sieht, sieht, dass ich beide Seiten beleuchtet habe, dass ich auch Verständnis hatte für die San-Marinesen", sagte Müller nach dem 0:0 am Dienstag gegen Italien.

Auch auf seiner Facebook-Seite reagierte Müller. Seine Aussage ""in manchen Medien aus dem Zusammenhang gerissen" worden. Er wolle "klarstellen, dass ich in der Antwort respektvoll versucht habe, beide Seiten der Thematik zu beleuchten." Dazu stellt Müller einen Artikel, in dem seine Aussage im Wortlaut wiedergegeben wurde.

Thomas Müllers Aussage im Wortlaut

Frage: "Inwiefern machen diese Länderspiele Sinn? Karl-Heinz Rummenigge hat gesagt, Ihr habt schon wieder zwei Verletzte, Coman und Vidal…"

Antwort Müller: "Grundsätzlich ist das schwer zu beantworten. Für San Marino ist das hier ein Highlight, gegen den Weltmeister zu spielen. Von uns wird der Sieg erwartet, was vollkommen klar ist. Wir haben ganz andere Möglichkeiten. Man kann sicherlich heranziehen, dass man sich bei so einem Spiel wie heute bei dem schmierigen Platz, auch wenn es am Anfang optisch gut aussah, und der Spielweise des Gegners einer gewissen Gefahr aussetzt, die vielleicht nicht nötig ist. Der Romantiker sagt: Solche Spiele gehören auch dazu für die Kleinen. Andererseits ist es als Spieler schon sehr mühsam, wenn man mit der Spielweise zu tun hat. Ich verstehe die San Marinesen auch. Die haben mich immer angeschaut. Die müssen auf Zeit spielen, damit es nicht so… Sie haben alles getan, was in ihren Mitteln stand. Aber mit professionellem Fußball hatte das natürlich nichts zu tun. Das ist schwer zu entscheiden."

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Alan Gasperoni ging Müller an

Daraufhin ging ihn der ehemalige Sprecher des Verbandes aus San Marino in einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite massiv an. In zehn Punkten kritisierte Alan Gasperoni den Bayern-Profi teilweise persönlich und bediente anti-deutsche Klischees. Mittlerweile machte Gasperoni deutlich, dass es sich dabei um eine private Mitteilung gehandelt und er die öffentliche Wirkung unterschätzt habe.

Auch Müller äußerte sich kritisch dazu, wie das Thema öffentlich behandelt wurde. "Aber so ist das halt ab und zu, wenn man mit den Medien spricht, sieht man halt wie das so abläuft. Der Leser liest nur die Überschrift und das habe ich mal wieder unterschätzt. Trotzdem werde ich auch in Zukunft meine Meinung ganz klar äußern, auch wenn ich Gefahr laufe, dass es mir um die Ohren fliegt."

DPA
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