Fußball-Herbstmeister 1899 Hoffenheim hat vier Tage vor dem Bundesliga-Rückrundenstart Boubacar Sanogo von Werder Bremen bis zum Saisonende ausgeliehen. Damit verpflichtete der Aufsteiger am Dienstag den Ersatz für den am Kreuzband operierten Vedad Ibisevic, der mindestens noch sechs Monate ausfallen wird. "Boubacar spricht nicht nur Deutsch, er kennt noch dazu die Bundesliga bestens. Sanogo ist der Typus Spieler, der die Lücke nach dem Ausfall optimal schließen kann", freute sich TSG-Manager Jan Schindelmeiser.
"Es kommt sehr überraschend. Ich bin glücklich und traurig zugleich. Ich habe mich in der Mannschaft und im Verein sehr wohl gefühlt, habe aber in Hoffenheim vielleicht mehr Chancen zu spielen", sagte Sanogo. Werders Geschäftsführer Klaus Allofs betonte: "Es war in den vergangenen Monaten eine gewisse Unzufriedenheit, sowohl beim Spieler, als auch auf unserer Seite festzustellen. Nach langen Überlegungen haben wir uns dazu entschlossen zum Wohle beider Seiten, dieser Vereinbarung zuzustimmen."
Der Angreifer von der Elfenbeinküste wird bis zum 30. Juni von den Kraichgauern ausgeliehen, die sich zudem eine Kaufoption für eine weitere Zusammenarbeit mit dem 26-Jährigen sicherten. Sanogos Vertrag in Bremen läuft erst zum 30. Juni 2011 aus. Über die Konditionen des Transfers wurde Stillschweigen vereinbart. Sanogo soll am Samstag zum Rückrundenauftakt gegen den FC Energie Cottbus spielberechtigt sein.
Mit der Unterschrift unter den Transfer lösten sich auch die jüngsten Spekulationen um ein angebliches Interesse von Hoffenheim am französischen Stürmer Aruna Dindane vom Erstligisten Racing Club de Lens. Die Parteien hätten bereits Verhandlungen aufgenommen, hatte die Zeitung "Ouest France" in ihrer Onlineausgabe geschrieben. Für den 28-jährigen Nationalspieler der Elfenbeinküste habe Racings Clubpräsident Gervais Martel Medienangaben zufolge sechs Millionen Euro verlangt.
Rechtsfuß Sanogo hat für die Ivorer 16 Länderspieleinsätze mit acht Toren absolviert und war seit 2007 in Bremen. Zuvor bestritt der 1,88 Meter große Athlet beim Hamburger SV und 1. FC Kaiserslautern insgesamt 84 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 24 Tore. 2005 war er vom saudi-arabischen Club Al Ain nach Deutschland gekommen und hatte in Lautern mit zehn Treffern in 24 Spielen auf sich aufmerksam gemacht.
DPA/kbe