Wechselgerüchte Hitzfeld spricht sich klar für Verkauf von Elber aus

Die Stunden von Giovanne Elber in München scheinen gezählt. Nach Uli Hoeneß sprach sich auch Trainer Hitzfeld überraschend deutlich für den Verkauf des Torschützenkönigs aus.

Giovane Elber steht offenbar unmittelbar vor einem Abschied vom deutschen Fußball-Rekordmeister. Erstmals sprach sich Trainer Hitzfeld überraschend deutlich für einen Verkauf des Brasilianers aus. "Es wäre für den gesamten Verein besser, wenn Giovane gehen würde", sagte der Coach am Montagabend im Bayrischen Rundfunk. Nach einem Gespräch über die Zukunft des letztjährigen Bundesliga- Torschützenkönigs sei die Vereinsführung des deutschen Fußball- Meisters zu dieser Auffassung gekommen, so Hitzfeld. "Die Zukunft gehört Makaay, Pizarro und Santa Cruz", sagte er. Bereits nach dem 2:0-Sieg in der Bundesliga beim Hamburger SV hatte Manager Uli Hoeneß trotz Elbers erstem Saisontor Klartext geredet: "Es wäre eine Geisteskrankheit, Elber zu halten."

Situation "für Elber und mich schwierig"

Seit der Verpflichtung des Niederländers Roy Makaay für die Vereins-Rekordsumme von 18,75 Millionen Euro vor drei Wochen war ein Transfer Elbers zum Dauerthema geworden. Für den Fortgang des Publikumslieblings ohne Stammplatz sprechen laut Hitzfeld aber weder dessen sportliche Qualitäten noch finanzielle Aspekte. Vielmehr fürchtet der Meistertrainer bei vier hochkarätigen Mittelstürmern im Kader um die Atmosphäre bei Mannschaft und Anhängern. Die Entscheidung gegen Elber sei eine Entscheidung für die jüngeren Konkurrenten Claudio Pizarro und Roque Santa Cruz, sowie den "gesetzten»" Makaay.

Makkay soll geschützt werden

"Der wirtschaftliche Gedanke spielt keine Rolle. So hoch ist die Ablöse auch nicht. Wenn ich einen Spieler auf der Bank habe, der jahrelang Stammspieler war, dann ist das äußerst schwierig für Giovane Elber, aber auch für mich", sagte Hitzfeld weiter. Offenbar will der Trainer besonders den nach zwei Pflichtspielen noch torlosen Makaay schützen ("Die Fans rufen Giovane, Giovane").

Elber zieht es nach Monaco

Elber selbst hatte sich immer wieder widersprüchlich zu seiner Zukunft geäußert, aber zuletzt zumindest einen würdigen Abschied vom FC Bayern gefordert. "Ich werde kein Theater machen", hatte er gesagt. Dem erfolgreichsten ausländischen Bundesliga-Stürmer liegen offenbar mehrere Angeboten von Clubs aus Frankreich, Spanien und der Türkei vor. Als Favoriten galten zuletzt der französische Meister Olympique Lyon und vor allem der AS Monaco. Offiziell lässt er alle Optionen offen. "Mein Berater bleibt fleißig. Und im Fußball kann es ja manchmal sehr schnell gehen." Fügte aber deutlich hinzu:" Monaco ist eine schöne Stadt".

Mit einer Entscheidung ist spätestens bis zum 1. September zu rechnen. Am kommenden Montag um 12.00 Uhr endet die Wechselfrist für die Champions League.

DPA

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