Mit der Unterstützung des gesamten Kontinents und dem Zuspruch vom früheren Uno-Generalsekretär Kofi Annan wollen die "Black Stars" den serbischen Assen Marko Pantelic & Co. den Start in die Fußball-WM vermasseln. "Wir haben ein gutes, aber ziemlich junges Team. Sie haben ein starkes Herz und große Entschlossenheit. Ich werde ihnen die Daumen drücken", sagte Annan vor dem Vorrundenduell in Gruppe D zwischen Ghana und Serbien am Sonntag in Pretoria. "Ganz Afrika steht hinter uns", meinte Champions-League-Sieger Sulley Muntari vor dem Wiedersehen mit seinem Mailänder Team-Kollegen Dejan Stankovic.
Der Kapitän der serbischen Nationalmannschaft zeigte großen Respekt vor den Westafrikanern, bekräftigte aber den Anspruch der "Weißen Adler" auf die ersten drei Punkte. "Wir haben sie oft beobachtet und werden versuchen, ihre Schwachstellen auszunutzen", sagte der 31-Jährige. "Wir wissen um unsere Qualität."
Serben schwächeln in der Vorbereitung
Die zeigten die Serben zwar in der souveränen WM-Qualifikation, die der Balkan-Staat als Gruppenerster vor den Franzosen abschloss, nicht jedoch in den Vorbereitungsspielen. 0:1 gegen Neuseeland, 0:0 gegen Polen und 4:3 gegen Kamerun lauteten die wenig erbaulichen Resultate für die Elf von Trainer Radomir Antic auf dem Weg ans Kap.
Dennoch strotzen der frühere Berliner Bundesliga-Stürmer Pantelic und seine serbischen Mitstreiter vor Siegesgewissheit. "Der Sieg gegen Kamerun hat uns Selbstvertrauen gegeben", betonte Pantelic vor der kurzen Busfahrt vom Sunnyside Park Hotel in Johannesburg nach Pretoria, wo am Samstagnachmittag im Loftus Versfeld Stadion die finale Übungseinheit anstand. Die Serben hoffen am Spieltag auf die Unterstützung von 5000 bis 8000 Fans - wohlwissend, dass die Vuvuzelas des Gegners lauter sein werden. "Das wird definitiv ein Auswärtsspiel für uns", sagte der 31-Jährige vor seinem WM-Debüt.
Boateng will das "Bad Boy"-Image loswerden
Bei den ghanaischen "Gastgebern" gab Muntari am Freitagabend nach dem Training Entwarnung und ist einsatzbereit. Große Hoffnungen setzen die Afrikaner auch auf den Essien-Ersatz Kevin-Prince Boateng. Mit seinem üblen Foul im englischen Pokalfinale hatte der ältere Bruder des deutschen Nationalspielers Jerome DFB-Kapitän Michael Ballack aus der WM getreten. Für Schlagzeilen sorgte jetzt auch noch der Streit mit seinem Bruder. "Ich hoffe, dass ich das Bild des 'Bad Boy' in Zukunft loswerde", sagte Kevin-Prince Boateng vor seinem ersten Pflichtspiel im Trikot der "Black Stars".
Keine geringere Aufgabe als die Stellvertreter-Rolle des verletzten Michael Essien ist ihm zugedacht. "Unsere Mannschaft ist imstande, jeden in der Gruppe zu schlagen", tönte Boateng. Auch Deutschland könne kommen. "Erst holen wir uns aber eine gute Ausgangsposition gegen Serbien", sagte er der "Sport Bild".