WM 2022 "Fall der Götter" und "Deutschlands Harakiri": So bewerten internationale Medien die deutsche WM-Auftaktniederlage

Ilkay Gündogan von der deutschen Elf reagiert während des Spiels Deutschland gegen Japan 
Ilkay Gündogan von der deutschen Elf reagiert während des Spiels Deutschland gegen Japan 
© Icon Sportswire / Imago Images
Sehen Sie im Video: "Enttäuscht und traurig": So reagieren die deutschen Fans nach dem WM-Debakel.




STORY: Das tat weh. Nach anfänglicher Führung hat die deutsche Nationalmannschaft den WM-Auftakt gegen Japan verloren, mit 1:2. Der Mannschaft gelang es nicht, sehr wohl vorhandene Chancen zu verwandeln, in der Abwehr zeigten sich deutliche Aussetzer, gar Fehler. Immerhin: Das Tor für Deutschland schoss Ilkay Gündogan per Faul-Elfmeter in der 33. Minute. Die Niederlage ist eine Erinnerung an die WM 2018. Damals verpatzten die DFB-Auswahl unter Jogi Löw ihren ersten Einsatz gegen Mexiko. Jubel also bei den Fans der Japaner in Al Rayyan bei Doha. Enttäuschung bei den Unterstützern der Nationalelf aus Deutschland: "Wir sind sehr enttäuscht und traurig. Aber wir glauben, Deutschland hat gut gespielt, gut geschlagen, vor allem unser Torwart Manuel Neuer war super stark. Wir sind sehr stolz auf ihn." "Schon eine Enttäuschung, weil Deutschland ist ja ein sehr großes und starkes Team auf der Welt, und war ja auch einer der Favoriten vor allem nach dem Wechsel mit Hansi Flick." Auch daheim in Deutschland, wie hier in Essen, gab es am Mittwoch lange Gesichter - aber auch etwas Optimismus: "Insgesamt ein zu schwacher Auftritt der deutschen Mannschaft. Und ich glaube aber, dass es besser wird, und dass wir trotzdem ins Achtelfinale einziehen werden." "Hat man ja gesehen. Vorne, hinten, stimmte alles nicht. Keine Ahnung. Gestern haben wir uns noch über Argentinien kaputt gelacht, weil sie gegen Saudi-Arabien verloren haben. Und heute stehen wir genauso da wie Argentinien." "Katastrophenfußball, total falsch. Schlotterbeck Ausfall, Gnabry Totalausfall. Hätte man viel vorher auswechseln müssen." Die Weltmeisterschaft steht im Schatten der Debatte um Menschenrechte im Gastgeberland Katar und um das Vorgehen des Weltverbands Fifa. Wem die Lust auf WM-Schauen, und das mitten im Winter, nicht vergangen ist: Als nächstes trifft die Nationalelf am Sonntag auf Spanien. Anpfiff ist um 20 Uhr.
Deutschland verliert sein erstes WM-Spiel in Katar gegen Japan. Internationale Medienreaktionen zur 1:2-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in ihrem Auftaktspiel.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft in Katar mit einer Niederlage ins Turnier gestartet. Gegen Japan unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick am Mittwoch mit 1:2 (1:0). Ilkay Gündogan (33. Minute/Foulelfmeter), Ritsu Doan vom SC Freiburg (76.) und der Bochumer Takuma Asano (83.) machten die Tore.

Vor Anpfiff setzte die deutsche Auswahl ein Zeichen: Beim Mannschaftsfoto hielten sich alle Spieler eine Hand vor den Mund – ein Zeichen an den Weltverband Fifa, der die "One Love"-Kapitänsbinde von Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen unter Androhung von Sanktionen verboten hatte.

So urteilen internationale Medien über die deutsche Niederlage:

Italien

"La Repubblica": "Der Fall der Götter: Nach Argentinien stürzt auch Deutschland ab."

"Gazzetta dello Sport": "Deutschlands Harakiri: Japan gelingt der Coup und gewinnt 2:1 nach einer Aufholjagd."

Schweiz

"Blick": "Da bleibt einem die Spucke weg. Statt mit einem lockeren Sieg in die WM zu starten, liegt bei Deutschland bereits nach 90 Minuten in Katar alles im Argen. (...) Japan schafft die Sensation. Und lässt ganz Deutschland sprachlos zurück."

Niederlande

"Algemeen Dagblad": "Deutschland macht Eindruck mit Statement, aber lässt seine Beine nicht sprechen und geht gegen Japan unter. Deutschland hinterließ am Mittwoch nur vor dem Spiel gegen Japan Eindruck. Mit einem krachenden Statement gegen die Fifa gaben die Spieler eine deutliche Botschaft ab. Das Auftreten danach war dann sehr viel weniger überzeugend. Was bedeutete: Genau wie vor vier Jahren erlebte die Mannschaft wieder einen missglückten Start, dieses Mal mit dem 1:2 gegen Japan."

Großbritannien

"The Sun": "Die Mexikaner haben ihnen vor vier Jahren zum Abschied gewunken. Und als die mexikanische Welle durch das Chalifa-Stadion schwappte, könnte Deutschland dank der japanischen Super-Auswechselspieler wieder schnell auf dem Heimweg sein."

Spanien

"AS": "Harakiri von Deutschland: Flicks Männer konnten ein Spiel, das sie kontrollierten, nicht zumachen und der japanische Geist führte zur zweiten großen Überraschung dieser WM."

DPA
rw

PRODUKTE & TIPPS