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Torwartwechsel beim Rekordmeister Zoff-Potential mit Neuer: Das hat der FC Bayern mit Yann Sommer vor

Manuel Neuer und Yann Sommer kennen sich von zahlreichen Duellen gegeneinander.
Manuel Neuer und Yann Sommer kennen sich von zahlreichen Duellen gegeneinander. Vor zwei Jahren trafen sie mit Deutschland und der Schweiz in der Nations League aufeinander.
© Federico Gambarini / DPA
Yann Sommer wird für das nächste halbe Jahr die neue Nummer eins des FC Bayern sein. Mit der Verpflichtung des Schweizer Nationalkeepers haben die Münchner alles richtig gemacht. Aber was passiert, wenn Manuel Neuer zurückkehrt?

Es ist gut möglich, dass der Neue schon zum Bundesliga-Auftaktspiel nach der Winterpause zwischen den Pfosten des FC Bayern steht. "15 Minuten“ brauche ein neuer Torwart an Eingewöhnungszeit mit der neuen Mannschaft, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Mittwoch lapidar. Yann Sommer, der nach zähen Verhandlungen mit Borussia Mönchengladbach zu den Bayern wechselt, wird also mutmaßlich am Freitagabend gegen RB Leipzig seinen ersten Einsatz für den Rekordmeister absolvieren.

Dass es am Ende mit dem Transfer ganz schnell ging, hatte einen Grund: Borussia Mönchengladbach wollte Sommer erst abgeben, wenn ein Ersatz gefunden war. Den fanden die Borussen vor wenigen Tagen schließlich in Jonas Omlin vom HSC Montpellier, ebenfalls Schweizer Nationalkeeper. Einen Tag später reiste Sommer nach München zum Medizincheck, am Donnerstag unterzeichnete er den Vertrag, der bis 2025 datiert ist, und absolvierte das erste Training an der Säbener Straße. Freitag soll er sein Debüt gegen Leipzig geben.

Die Erleichterung wird die hohen Kosten überwiegen

Der Transfer kostet die Bayern acht Millionen Euro plus Bonus, heißt es. Doch das Geld wird den Bayern egal sein, weil die Erleichterung über den geglückten Wechsel überwiegt. Der Unterschenkelbruch, den Neuer auf einer Skitour erlitten hatte, erwischte die Bayern kalt und die Suche nach einem Ersatz gestaltete sich schwierig. Welcher Torwart mit Qualität wechselt schon nach München, um sich möglicherweise in einem halben Jahr wieder auf die Bank zu setzen? Bei Alexander Nübel, der einen Vertrag bei den Bayern hat und an den AS Monaco ausgeliehen ist, blitzte Manager Hasan Salihamidzic ab.

Mit dem Schweizer, der auf der Linie zu sensationellen Reflexen fähig ist, geht es in die K.o.-Phase der Champions League und die Bayern wollen in diesem Jahr unbedingt weiter kommen als zuletzt. In den vergangenen zwei Jahren scheiterten sie jeweils im Viertelfinale – zu wenig für die Ansprüche des größten deutschen Klubs. Der Gegner im Achtelfinale heißt nun Paris Saint-Germain, wo bekanntermaßen Lionel Messi, Kylian und Mbappé und Neymar spielen. Für die Bayern werden die Partien im Februar und Anfang März zum Gradmesser für die ganze Saison. Schlagen sie PSG, ist alles möglich. Fliegen sie aus dem Wettbewerb, wird sich Katastrophenstimmung breit machen. 

Was passiert, wenn Manuel Neuer zurückkehrt

Eine weitere Alternative wäre es gewesen, auf Ersatztorwart Sven Ulreich zu setzen. Den halten sie in München aber nicht für gut genug, um Neuer über einen längeren Zeitraum zu ersetzen. Dass sie fast die ganze Saison 2017/18 einmal mit Ulreich bestritten, als Neuer einen Mittelfußbruch erlitten hatte, zählt in der Gegenwart nicht.

Es bleibt die Frage, was passiert, wenn Neuer fit zurückkehrt. Der 36-Jährige hat bereits deutlich gemacht, dass er längst nicht ans Karriereende denkt, sein Ziel ist die Teilnahme an der EM 2024 in Deutschland, als Nummer eins im DFB-Trikot und bei den Bayern selbstverständlich. Für die Bayern und Sommer bedeutet das: Zur neuen Saison könnte ein Konkurrenzkampf um den Stammplatz entbrennen. Wer den für sich entscheidet, wäre keineswegs ausgemacht. Trainer Nagelsmann setzt zwar offiziell auf ein Comeback Neuers, es ist aber keineswegs ausgemacht, dass er zu alter Form findet. Konkrete Vorhersagen will Nagelsmann nicht treffen. Er betont angesichts der Fragen nach einem möglichen Konkurrenzkampf ausdrücklich, dass er sich aktuell keine Gedanken über die Zukunft mache.

Quellen: DPA, "kicker", "Süddeutsche Zeitung"

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