Die Idee entstand bei einem Bier an der Bar. Die beiden Freunde Tom O’Connor und Stephen Arlington nahmen sich im August 2012 vor, zu den Olympischen Winterspielen zu reisen. Nach Sotschi. 8600 Kilometer entfernt von ihrer Heimat Buffalo im US-Bundesstaat New York.
Die 23 Jahre alten Männer hatten zuvor den Film "Cool Runnings" über das jamaikanische Bobteam bei den Spielen 1988 in Calgary gesehen – und bekamen Lust auf ein ganz besonderes Erlebnis. Arlington war kurz zuvor schon bei den Sommerspielen in London im Sommer 2012 gewesen und schwärmte von der olympischen Atmosphäre.
Wirtschaftsprüfer O’Connor und sein Sandkasten-Kumpel konnten ihre Chefs überzeugen, im Februar 2014 ihren gesamten Jahresurlaub nehmen zu dürfen. In den folgenden Monaten buchten sie Flüge und organisierten Eintrittskarten für insgesamt 40 Wettbewerbe in Sotschi. Am 5. Februar ging es von Toronto über Istanbul ans Schwarze Meer.
"Das ist das Größte"
Nun besuchen sie dort zwei bis drei Events pro Tag. Am Donnerstag erlebte das Duo, das stets in die US-Flagge eingehüllt auftritt, beim Slopestyle-Finale der Herren ihr bisheriges Highlight. Gold, Silber und Bronze ging an die USA. Joss Christensen, Gus Kenworthy und Nicholas Goepper waren die Helden der Buffalo-Boys. "Das ist das Größte. Ich hätte es mir niemals so vorgestellt, und allein diese Atmosphäre war die Reise nach Russland wert", jubelte O’Connor, der Familie und Freunde via Twitter auch stets an seinen Erlebnissen teilhaben lässt. "Ich bin stolz darauf, dass wir in den traditionellen Sportarten immer noch gut sind. Aber es ist vor allem großartig, dass wir die Freestyle-Wettbewerbe dominieren, das ist unser Sport."
10.00 Dollar für unvergessliche Erlebnisse
Zeit zu genießen hatten sie nach dem Slopestyle-Triumph jedoch kaum. Sie sangen die Nationalhymne mit den strahlenden Siegern und verabschiedeten sich anschließend schnell gen Eishockey-Stadion. Dort sahen sie anschließend einen 7:1-Sieg ihres Teams gegen die Slowakei.
Auch bei Shauns Whites verpatztem Snowboard Halfpipe-Finale waren O’Connor und Arlington dabei. Eine Woche dauert ihr Sotschi-Abenteuer noch an. Insgesamt hat jeder von ihnen über 10.000 Dollar für den Trip ausgegeben. Bereut haben sie es noch keine Sekunde. Einzig die Würstchen seien in Russland nicht sehr schmackhaft, erklärten die Jungs aus Buffalo.