Olympische Winterspiele in Sotschi Felix Neureuther versteht Gauck und das IOC nicht

Er gehört zu unseren größten Medaillenhoffnungen: Skistar Felix Neureuther hat die Winterspiele in Sotschi kritisiert: Besonders Bundespräsident Gauck und die "Herren vom IOC" bekamen ihr Fett weg.

Skirennfahrer Felix Neureuther hat wenig Verständnis für die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck, nicht zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi zu fahren. "Das ist schade, weil er sein Fernbleiben nie erklärt hat. Wenn er gesagt hätte: ,Ne ich fahre da nicht hin, weil...' Das hätte ich super gefunden!", zitierte die "Bild"-Zeitung den Slalom-Vizeweltmeister.

"Herr Gauck hätte wirklich die Möglichkeit, mit den wichtigen und richtigen Menschen dort zu sprechen, auch mit Putin", erklärte Neureuther, der bei den Winterspielen vom 7. bis 23. Februar zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen gehört. "Was bringt es jetzt, wenn ich sage: Es muss eine Umdenke stattfinden? Dazu fehlt mir als einzelner Sportler der Einfluss."

"Ist das der Geist von Olympia?"

Neureuther wiederholte seine Kritik an den gewaltigen Kosten und den Dimensionen der ersten Winterspiele in Russland. "Wieso muss man erst eine komplett neue Stadt erschaffen, um Olympische Spiele auszurichten?", fragte der Sohn der Ski-Superstars der 70er-Jahre, Christian Neureuther und Rosi Mittermaier in der "Bild"-Zeitung . Als Sportler habe man die Möglichkeit, Menschen, denen es nicht so gut geht, für eine kurze Zeit eine Freude zu bereiten. Aber so ein Projekt wie Sotschi erwecke den Eindruck, als ginge es nur um Kommerz.

Der 29-Jährige hatte schon zuvor deutliche Kritik am Austragungsort Sotschi geäußert. "Ich glaube, man muss umdenken, den Sport wieder in den Mittelpunkt stellen", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur DPA. "Wenn man Olympische Spiele an Orte gibt, und die Menschen den Eindruck haben, dass Olympische Spiele nur dort stattfinden, wo es sich aus kommerziellen Gründen lohnt oder aus welchen Gründen auch immer - dann werden einfach keine Emotionen geweckt."

Neureuther stößt sich auch an den Luxushotels, in denen die Funktionäre des Internationalen Olympischen Komitees wohnen. Ihm sei es egal, dass er im olympischen Dorf zu zweit auf 15 Quadratmetern wohne. "Aber warum sollen die Herren vom IOC nicht genauso wohnen wie wir Sportler? Um wen geht es bei Olympia eigentlich? Ist das der Geist von Olympia?", fragte der Partenkirchener.

DPA
mad/DPA

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