Ein Starspieler des College-Basketballs in den USA ist bei einer Schießerei in New York getötet worden. Darius Lee, der für die Houston Huskies, dem Team der Houston Baptist University (HBU) in Texas, spielte, war eine von neun Personen, die am Montag in den frühen Morgenstunden bei einer Versammlung im Stadtteil Harlem angeschossen wurden, wie US-Medien berichten. Der 21-Jährige war demnach das einzige Opfer, dass tödlich getroffen wurde. Sechs weitere Männer und zwei Frauen hatten laut Polizei Verletzungen erlitten.
Darius Lee war offenbar Gast auf einem Grillfest
Die Schießerei ereignete sich den Berichten zufolge während der Dreharbeiten zu einem Rap-Video, bei einem vom Harlemer Rapper Rich Rhymer organisierten Grillfest. Rhymer soll auf seinem Instagram-Account zu der Veranstaltung eingeladen haben. Er habe darauf hingewiesen, dass seine beiden vorherigen Grillfeste gewaltfrei verlaufen seien und geschrieben: "LETS GO FOR A 3PEAT". Lee wuchs in Harlem auf und war über die Sommerferien nach Hause zurückgekehrt.
"Wir sind am Boden zerstört. Darius war ein bemerkenswerter junger Mann, der den Herrn, seine Mutter, seine Familie, seine Mannschaftskameraden, seine Freunde und seine gesamte HBU-Familie liebte", erklärte Houston-Baptist-Coach Ron Cottrell. "Wir stehen unter Schock und können diese Nachricht nicht fassen. Mein Herz fühlt mit seiner Mutter, seiner Schwester und seiner gesamten Familie sowie unserem Basketballteam. Das Einzige, was uns im Moment tröstet, ist zu wissen, wo Darius ist. Er ist in den Armen von Jesus, das wissen wir ganz genau. Und wir werden ihn eines Tages wiedersehen."
Lee war in der vergangenen Saison in das zweite Team der All-Southland-Auswahl gewählt worden, nachdem er die Huskies bei den Punkten und Rebounds angeführt hatte. Bei den Steals pro Spiel lag er landesweit an sechster Stelle. Er machte durchschnittlich 18,2 Punkte pro Spiel und erzielte in einer Partie mit viermaliger Verlängerung sogar 52 Punkte, die meisten in einem Spiel der Division I in der gesamten Saison.
"Er war nicht nur ein großartiger Basketballspieler, sondern auch ein noch besserer Mensch", sagte Cottrell. "Ich kann im Moment nicht einmal an Basketball denken. Ich kann nur daran denken, was für ein Licht Darius während seiner kurzen Zeit auf Erden war. Es war eine Freude, ihn zu trainieren, und wir haben ihn so sehr geliebt." Lee war nach Angaben der Universität auf dem besten Weg, im Dezember seinen Bachelor-Abschluss in Sport-Management zu machen.
Oberstes Gericht entscheidet über Waffengesetz in New York
Die genauen Hintergründe der Schießerei sind noch unklar. Die Polizei hat laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) am Tatort eine Schusswaffe sichergestellt. Einzelheiten über mögliche Verdächtige sind bislang nicht bekannt.
Trotz aller Amokläufe: So normal ist der Waffenbesitz in den USA

Die Schießerei ereignete sich inmitten einer landesweiten Debatte über Waffengewalt und zu einem Zeitpunkt, an dem der Oberste Gerichtshof der USA prüft, ob er ein Gesetz aufheben soll, das das legale Tragen einer Handfeuerwaffe in New York erschwert. Im Big Apple ist die Zahl der Schießereien in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurückgegangen, wie AP berichtet. Die Zahl der Morde ist demnach um zwölf Prozent gesunken, liegt aber immer noch auf dem zweithöchsten Stand seit 2012.
Quellen: CBS Sports, Associated Press, ESPN