Zum sechsten mal in der Geschichte des Clubs hat der THW Kiel den Supercup gewonnen. Gegen Meister HSV Hamburg setzte sich der Pokalsieger mit 24:23 (15:14) durch.
So verhinderten die Kieler Hattrick für die Hamburger. Vor 8681 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle warfen Kim Andersson (9) und Momir Ilic (8/4) die meisten Tore für Kiel. Bester Hamburger Werfer war Pascal Hens (7).
Gelichtete Reihen auf beiden Seiten
Zum offiziellen Saisonauftakt konnten die beiden Top-Teams noch nicht mit ihrem kompletten Kader antreten. Beim THW Kiel fehlte der angeschlagene Christian Zeitz, der nur als Betreuer auf der Bank saß. Bei den Hamburgern war Spielmacher Michael Kraus nicht dabei. Der Nationalspieler kuriert die Folgen eines Autounfalls aus. Zudem musste der neue Trainer Per Carlen im rechten Rückraum sowohl auf seinen Sohn Oscar nach einem Kreuzbandriss als auch auf den Polen Marcin Lijewski (Sprunggelenksblessur) verzichten.
Dennoch brauchten beide Team nur kurz, um ins Spiel zu finden. Vor allem der lang vermisste Kim Andersson trumpfte beim THW Kiel groß auf. Der Linkshänder aus Schweden, der wegen langwieriger Knieprobleme sowie eines Daumenbruchs fast die gesamte vorige Spielzeit ausgefallen war, war in seinem Tatendrang nicht zu bremsen. Allein bis zum 7:3 (9.) traf Andersson fünfmal ins Hamburger Tor. Zudem war Momir Ilic treffsicher vom Punkt und versenkte bis zum 10:5 (17.) alle vier Siebenmeter für den deutschen Rekordmeister.
Am Ende hat Kiel die Nase vorne
Danach begann Trainer Alfred Gislason nach und nach Spieler zu wechseln. Den dadurch entstandenen Bruch nutzten die Hamburger zur Aufholjagd. Angeführt vom starken Nationalmannschafts-Kapitän Pascal Hens machte der deutsche Meister beim 14:14 (30.) den Rückstand wett, musste aber kurz vor der Pause noch einen Treffer des überragenden Andersson hinnehmen und ging daher mit einem 14:15-Rückstand in die Pause.
"Wir wollen jedes Spiel gewinnen - also auch den Supercup", sagte Kiels Kapitän Marcus Ahlm. Entsprechend motiviert ging das Team von Trainer Alfred Gislason in die zweite Halbzeit und zog zunächst wieder auf 18:15 (37.) davon.
Entsprechend motiviert startete das Team von Trainer Alfred Gislason in die zweite Halbzeit und zog zunächst wieder auf 18:15 (37.) davon. Das aber reichte noch nicht zur Vorentscheidung, weil der HSV Hamburg beim 18:18 (43.) wieder ausglich und durch Hens beim 20:19 (46.) gar seine erste Führung warf. Danach agierten die Nordrivalen auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für Kiel.
Pokal: Kiel nach Magdeburg, HSV nach Gütersloh
Bei ihrem Einstand in den DHB-Pokalwettbewerb stehen die Nordrivalen vor leichten Aufgaben. Kiel muss beim SC Magdeburg II antreten, Hamburg bei der HSG Gütersloh. Bei der Auslosung vor dem Supercup zog Snowboard-Ass Amelie Kober als Glücksfee auch zwei Bundesliga-Duelle: Zum Top-Spiel empfängt der TV Großwallstadt die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg muss zum Aufsteiger Eintracht Hildesheim.