Dem US-Sport steht ein gigantisches Sportspektakel bevor - wie in jedem Frühjahr zieht die March Madness im College Basketball Millionen Zuschauer in seinen Bann. Doch wenn in diesem Jahr die Teams der Universität Kentucky, Duke, Wisconsin und der Michigan State Universität den Champion ausspielen, dann geht es nicht nur um Basketball, sondern auch um Politik.
Das Finale der Meisterschaft steigt vom 4. bis zum 6. April in Indianapolis - und im Bundesstaat Indiana wird gerade eines der härtesten Anti-Homosexuellen-Gesetze der USA, das sogenannte Gesetz zur "Wiederherstellung der religiösen Freiheit" diskutiert - der Gouverneur von Indiana, Mike Pence, macht sich für den Gesetzesvorschlag stark. Für viele Kritiker steckt dahinter allerdings die Absicht, Homosexuelle ohne Strafe diskriminieren zu können. Der Vorschlag sieht unter anderem vor, dass Geschäftsinhaber sich künftig weigern dürften, Homosexuelle zu bedienen. Zudem dürften Unternehmen Jobbewerber ablehnen, wenn sie schwul oder lesbisch sind.
"Keine Großveranstaltungen"
Die Sportwelt rebelliert gegen das Gesetz. Der ehemalige Basketball-Star Charles Barkley, heute TV-Experte, sagte: "In jedem Staat, in dem es Anti-Schwulen-Gesetze gibt, sollte es keine Großverantstaltungen wie den Super Bowl oder das Final Four geben." Auch die Profiliga NBA - in die viele der besten College-Spieler nach dem Finale wechseln - reagierte und teilte mit, das Gesetz widerspreche den Prinzipien des Sports, von Inklusion und gegenseitigem Respekt.
Der Leiter des College-Verbandes NCAA, Mark Emmert, teilte mit, man werde "alles tun, damit die Spieler und Besucher nicht unter diesem Gesetz leiden". Dazu wird es erstmal ohnehin nicht kommen, da das Gesetz frühestens im Juli in Kraft treten könnte. Dennoch könnte das Signal des Sports auf Gehör stoßen: In Indianapolis hat die NCAA ihren Hauptsitz. Dazu spielen die Pacers in der NBA und die Colts in der NFL. Die Stadt und der Staat werden ihre großen Teams wohl kaum gegen sich aufbringen wollen.