Rallye Dakar Bei Zukunft der Rallye sind "alle Pisten offen"

Nachdem der erste Schock über die komplette Absage der legendären Rallye Dakar verflogen ist, arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck an einer Lösung für nächstes Jahr. Dabei sind alle Optionen offen - auch eine Verlegung auf einen anderen Kontinent.

Nach der spektakulären Absage der Rallye Dakar ist eine künftige Verlegung des Wüsten-Rennens im Gespräch. "Es sind alle Pisten offen", sagte Rallye-Leiter Étienne Lavigne am Samstag dem Radiosender France Info. Bereits nächste Woche werde es ein Treffen mit allen Teams geben, um die Möglichkeiten für das kommende Jahr zu besprechen. Spekuliert wird über eine Verlegung nach Südamerika oder Asien. Lavigne schloss einen solch drastischen Schritt nicht aus, fügte aber hinzu: "Wir haben seit 30 Jahren exzellente Beziehungen mit Afrika." A.S.O.-Präsident Patrice Clerc bekräftigte die Überlegungen. "Wir haben Projekte, Strecken mit und ohne Sand", sagte er der Zeitung "Le Parisien".

Am Freitag hatten die Veranstalter, die Amaury Sport Organisation (A.S.O.), zum ersten Mal den Motorsport-Klassiker wegen Drohungen islamistischer Terroristen abgesagt. Mit den mauretanischen Behörden sei vor der Bekanntgabe telefoniert worden, sagte Lavigne. "Sie verstehen uns und respektieren unsere Entscheidung." Die Bedrohung habe sich "auf die gesamte Strecke, nicht nur auf Mauretanien", bezogen. "Es ist aber eine enorme Enttäuschung, die wir jetzt erst mal verdauen müssen".

Die überraschende Absage des legendären Wüsten-Rennens beherrschte am Samstag die Titelseiten der französischen Zeitungen. "Verzichten wir", schrieb L'Équipe und nannte den Entschluss "weise". Die Rallye habe dazu beigetragen, der Öffentlichkeit Bilder von Schönheit sowie von Armut und Leid zu zeigen. "Es ist klar, dass ihre Absage dort niemandem nützen wird", meinte die Sportzeitung. "Die Rallye ist ein Opfer des Terrorismus geworden", schrieb "Le Figaro".

"Die Rallye ist ein Opfer des Terrorismus"

"Der Schock", lautete die Schlagzeile des "Parisien". A.S.O.-Präsident Clerc sagte dem Blatt, er empfinde "große Trauer" und "enormen Zorn" auf den Terrorismus. "Man zerstört dieses Band, das über die Bewährungsprobe hinweg zwischen Europäern und Afrikanern besteht." Die Entscheidung sei aber "die einzig mögliche und vernünftige" gewesen.

DPA
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