Jutta Kleinschmidt glänzte auch auf der achten Etappe der Rallye Dakar mit einer starken Einzelleistung. Auf der "Königsprüfung" in Mauretanien, der mit 756 km längsten Entscheidung, markierte die Siegerin von 2001 im VW Touareg die drittbeste Zeit. Mit dem Ausgang des Wüsten-Rennens hat sie aber wegen ihres zu großen Rückstands im Gesamtklassement nichts mehr zu tun. Anders liegt der Fall bei Andrea Mayer. Die Journalistin und ihr Dakar-erfahrener Münchner Beifahrer Andreas Schulz verbesserten sich im Mitsubishi Pajero vom siebten auf den sechsten Platz.
"Es war heute extrem hart. Wir wurden durchgeschüttelt wie ein Milch-Shake", erklärte die 41 Jahre alte Diplom-Physikerin Kleinschmidt, als sie gestern glücklich, aber auch etwas erschöpft das Etappenziel Nema in der mauretanischen Wüste erreichte. "Wir mussten die letzten 30 Kilometer in der Dunkelheit zurücklegen, obwohl wir das dritte Fahrzeug waren. Ich war heute vom VW Touareg richtig begeistert, so perfekt lief er." Ihr französischer Teamkollege Bruno Saby verbesserte sich vom 9. auf den 7. Platz. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine solch harte Dakar gefahren zu sein", stimmte der Dakar-Routinier Saby seiner Stallgefährtin zu.
Zwei Etappen aus Sicherheitsgründen abgesagt
Die Etappen am Samstag und Sonntag wurden vom Veranstalter aus Sicherheitsgründen abgesagt. Sowohl die Behörden in Frankreich als auch in Mali, dem Austragungsland der beiden nächsten Etappen, hätten Hinweise erhalten, dass sich in dieser Region bewaffnete Banden aufhalten würden. Um die Sicherheit der Beteiligten nicht zu gefährden, entschloss man sich zur Absage.
Die Teilnehmer sollen sich heute ohne sportliche Entscheidungen direkt auf den Weg nach Bobo-Dioulasso, dem Ort des Ruhetags am Montag, machen. Ab Dienstag soll die Rallye wie geplant mit den restlichen Etappen auf dem Weg in die senegalesische Hauptstadt Dakar fortgesetzt werden. Auch bei der Auflage 2000, die in Kairo endete, wurden wegen befürchteter Terroristen-Anschläge in der Teneré-Wüste Etappen aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Die "Roten" weiter vorne
Am neunten Dakar-Tag blieben die "Roten" weiter vorne. Der Franzose Stéphane Peterhansel blieb mit 1:04.00 Stunden vor seinem japanischen Mitsubishi-Kollegen Hiroshi Masuoka, Sieger der beiden letzten Jahre, Spitzenreiter. Dritter (Rückstand: 2:22:28 Stunden) ist der Monegasse Jean-Louis Schlesser, Sieger von 1999 und 2000, in seinem Buggy mit Ford-Motor.
In der Motorrad-Wertung blieb der Spanier Nani Roma zwar vorne, sein Vorsprung zu seinem französischen KTM-Kollegen Richard Sainct schmolz von 8:16 auf nun 3:33 Minuten. Nach einem Sturz schied der bisher drittplatzierte KTM-Pilot Jean Brucy (Frankreich) mit einer gebrochenen Schulter aus.
Toni Hoffmann, dpa