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Rallye Dakar Halbzeit-Führung für Mitsubishi

Am Sonntag hatten die Teilnehmer der härtesten Rallye der Welt einen Ruhetag. Spitzenreiter ist Stéphane Peterhansel, Deutschlands Wüsten-Hoffnung Jutta Kleinschmidt dagegen blieb im Sand stecken.
Von Christian Gebhardt

Vor dem Ruhetag im mauretanischen Nouakchott galt es für die Teilnehmer des Wüsten-Abenteuers, die bisher schwierigsten zwei Tagesetappen zu absolvieren. Auf der siebten Etappe trumpfte das Mitsubishi-Team groß auf und errang den Doppelsieg in der Tageswertung. Vorjahressieger Stéphane Peterhansel gewann vor Teamkollege Luc Alphand. Der ehemalige Ski-Weltcupsieger Alphand übernahm damit die Dakar-Gesamtführung, Rekord-Sieger Peterhansel verbessert sich auf Rang zwei.

Des einen Freud ist des anderen Leid

Das japanische Werksteam profitierte allerdings auch vom Pech der bis dahin führenden Volkswagen-Piloten. Giniel de Villiers verlor durch einen Navigationsfehler viel Zeit. Sein Teamkollege Carlos Sainz fuhr sich im Sand fest. "Nach 80 Kilometern haben wir in den Dünen eine flache Stelle gewählt, sind leicht gesprungen und haben uns beim Landen festgefahren. Für 20 Meter haben wir dann 25 Minuten benötigt", berichtete der ehemalige Rallye-Weltmeister und Dakar-Debütant enttäuscht. Schnellste des Wolfsburger-Werksteam wurde auf der siebten Etappe Jutta Kleinschmidt. Die Deutsche verteidigte als Dritte der Tageswertung Rang drei und zeigte sich glücklich: "Nach drei Reifenschäden Platz drei zu halten, bedeutet, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind."

Pech für Kleinschmidt

Ein herber Rückschlag folgte für die erfahrene deutsche Wüsten-Fahrerin im Kampf um den Gesamtsieg dann allerdings auf der achten Tagesetappe von Atar nach Nouakchott. "Wir sind auf gerader Strecke stecken geblieben und mussten uns mit Sandblechen so eine Art Straße legen, um wieder herauszukommen. Das hat uns 47 Minuten gekostet. Dann folgten auch noch zwei Reifenschäden." In der Gesamtwertung ist Kleinschmidt mit über einer Stunde Rückstand jetzt nur noch Fünfte. Auch Volkswagen-Pilot Sainz erging es nicht besser. Er verlor durch einen Kupplungsdefekt kurz vor dem Start der Prüfung und anschließender Reparatur acht Stunden. Schnellster der Wolfsburger ist bei Halbzeit der Rallye Dakar Giniel de Villiers als Gesamt-Dritter. Angesichts zahlreicher Probleme ist der Südafrikaner von diesem Resultat sehr überrascht: "Es ist erstaunlich, denn heute ging alles schief: Drei Reifenschäden, einmal festgefahren, dann auf ein Auto aufgelaufen, einmal verirrt und zum Schluss angehalten, um Gras aus dem verstopften Kühler zu ziehen."

"Mit Rückenwind haben wir 196 km/h erreicht"

Neuer Spitzenreiter nach der achten von 15 Dakar-Prüfungen ist Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel. Der Franzose wurde trotz zwei Reifenschäden Tages-Zweiter. "Wir haben uns festgefahren und hatten zwei Plattfüße. Der letzte Teil der Strecke war sehr schnell. Mit Rückenwind haben wir 196 km/h erreicht", berichtete der schnelle Dakar-Titelverteidiger. Für die anhaltende Mitsubishi-Doppelführung sorgte Luc Alphand, der als Fünfter der Tageswertung ins Ziel kam und mit nur 32 Sekunden Rückstand jetzt auf Position zwei liegt.

Die Tagesbestzeit auf der achten Prüfung setzte Thierry Magnaldi im Schlesser-Ford. Als bestes Buggy-Team belegt Magnaldi und sein Teamkollege Jean-Louis Schlesser Platz sechs und sieben. Weiterhin auch sehr erstaunlich die starke Leistung eines weiteren Buggy-Piloten. Matthias Kahle schob sich mit seinem Beifahrer Thomas Schünemann bis auf Gesamtrang zehn vor. Ex-DTM-Pilotin Ellen Lohr hatte weniger Glück. Auf der siebten Etappe brach der Pilotin vom Kwikpower Mercedes Benz Team die Radaufhängung an ihrem Rallye-Prototypen auf Bassis der neuen M-Klasse. Glück im Unglück – der in der Dakar-LKW-Wertung eingeschriebene Service-Unimog versorgte die Wahlmonegassin mit Ersatzteilen. Nach dem Wechsel der Radaufhängung konnte Lohr die Fahrt fortsetzen, grub sich allerdings wenig später im weichen Dünen-Sand ein und musste sich erneut von ihrem Service-Fahrzeug helfen lassen. Die ehemalige Tourenwagen-Rennfahrerin verlor sehr viel Zeit und rutschte auf Position 82 in der Gesamtwertung zurück.

Nach dem Ruhetag in Nouakchott wartet die Königsetappe auf die Dakar-Teilnehmer. Mit 874 Kilometer ist die Etappe von Nouakchott nach Kiffa die Längste der Rallye Dakar 2006.

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