Clarisse Crémer Nach umstrittenem Rauswurf: Profi-Seglerin schlägt Ex-Sponsor Schnippchen

Clarisse Crémer, eine weiße, blonde Frau steht in weißem Langarmshirt in einem Yachthafen und lächelt in die Sonne
Clarisse Crémer hat nach Rauswurf durch ihren Ex-Sponsor gute Chancen, doch an der "Vendée Globe 2024" teilzunehmen
© Damien Meyer / AFP
Ihr Ex-Sponsor hat nicht mehr an Clarisse Crémer geglaubt und die junge Mutter deswegen von ihrer Rennjacht für die "Vendée Globe" geworfen. Auf genau diesem Boot tritt sie nun wohl doch an – dank neuer Partner.

Clarisse Crémer dürfte gerade gut Lachen haben. Denn die französische Profi-Seglerin, deren Sponsor ihr wegen ihres Kindes nicht mehr die Qualifikation zur "Vendée Globe" zugetraut hat (der stern berichtete), nimmt nun wohl doch an der Segelregatta um die Welt teil. Zumindest stehen die Chancen dafür nun wieder gut.

Am Mittwoch hat sie auf ihrer Homepage verkündet, dass sie mit "L’Occitane en Provence" als neuem Sponsor an der "Vendée Globe" teilnehmen werde. "Die gemeinsamen Werte Unternehmertum, Teamgeist, Vorbildfunktion und Authentizität haben die Kosmetikmarke dazu motiviert, die Seglerin bei diesem Abenteuer zu begleiten", heißt es in einer Mitteilung – und dürfte dabei durchaus als Seitenhieb auf ihren Ex-Sponsor "Banque Populaire" gemeint sein.

Clarisse Crémer hat Chance auf "Vendée Globe"

Eine entscheidende Rolle, dass Crémer wieder im Rennen ist, hat Alex Thomson gespielt. Der frühere Hochseesegler ist bei der Vendée Globe 2016/17 als Zweiter ins Ziel gekommen und ist inzwischen eine Art Projektmanager für Segel-Projekte. Der hatte Ende März auf Twitter verkündet, dass eine seiner Firmen die Rennjacht von Crémers Ex-Sponsor gekauft hat. Denn für die Zahl der Seglerinnen und Segler, die das Können für eine solch anspruchsvolle Regatta haben, ist sehr überschaubar. Ohne Crémer als Skipperin hatte "Banque Populaire" keine Verwendung mehr für die Hightech-Jacht.

Schon da schossen Gerüchte ins Kraut, Thomson habe die Jacht für Crémer gekauft. Gut vier Wochen später haben sich die Gerüchte bewahrheitet.

Doch noch muss Crémer eine Hürde nehmen: die Starterlaubnis durch die Regattaleitung. Die Vorschriften, welche Regatten für die Teilnahme an der "Vendée Globe" qualifizieren, sind ziemlich strikt. Dass Crémer bereits einmal bei der "Vendée Globe" das Ziel erreicht hat, genügt wegen einer Regeländerung inzwischen nicht mehr. Zwei von fünf möglichen Rennen muss sie segeln. Im Oktober startet die "Transat Jacques Vabre 2023" von Le Havre in Frankreich aus. Daran muss sie teilnehmen, denn das Reglement sieht vor, dass eine Qualifikations-Regatta in den Jahren 2022 oder 2023 gesegelt worden sein muss. 2024 hat sie dann die Wahl, ob sie "The Transat CIC 2024" und "New York - Vendée 2024" segelt, um das vorgeschriebene zweite Qualifikationsrennen zu bestreiten.

Wildcard als Ass im Ärmel

Falls sie das nicht schafft, bleibt Crémer aber noch die Chance auf eine Wildcard der Regattaleitung. So oder so hat Crémer sich Einiges vorgenommen. Doch die Genugtuung und der Wunsch, es ihrem Ex-Sponsor zu zeigen, dürften sie zusätzlich motivieren.

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