TOUR DE FRANCE Lance Armstrong - der Mann ohne Schwäche

Jan Ullrich hat Lance Armstrong unter Druck gesetzt und doch wieder verloren. Auf der ersten Pyrenäen- Etappen ließ sich Lance Armstrong von der Attacke Ullrichs nicht aus dem Rhythmus bringen.

Jan Ullrich, er hat es versucht, hat Lance Armstrong unter Druck gesetzt und doch wieder verloren. Auf der ersten von drei Pyrenäen- Etappen von Perpignan nach Ax-Les-Thermes ließ sich Lance Armstrong von der Attacke Ullrichs nicht aus dem Rhythmus bringen und verpasste seinen dritten Etappensieg in Folge auf Rang drei nur um 15 Sekunden. Beide Tourfavoriten hatten sich auf dem 9,1 km langen Schlussanstieg ins Ziel der 12. Etappe auf dem 1375 Meter hoch gelegenen Plateau de Bonascre einen großen Kampf geliefert. Nach 166,5 km holte sich der Kolumbianer Felix Cardenas im Alleingang den Tagessieg. Ullrich, den Armstrong 1,5 km vor dem Ziel ähnlich wie auf dem weg nach L'Alpe d'Huez stehen ließ, verlor weitere 23 Sekunden auf den Texaner. Sein Rückstand addierte sich auf 4:05 Minuten auf Armstrong, der als Dritter noch eine Zeitgutschrift kassierte.

Simon weiter in Gelb

Der Franzose Francis Simon, seit L'Alpe D'Huez im Gelben Trikot, konnte seine führende Position im Gesamtklassement der 88. Tour de France noch ein Mal verteidigen. Überschattet wurde die 12. Etappe vom schweren Sturz des Niederländers Bram de Groot, der mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde.

US-Postal in guter Verfassung

Alexander Winokurow sollte am Freitag der Telekom-Joker sein. Der Olympia-Zweite aus Kasachstan wurde in einer Verfolgergruppe mitgeschickt. Zehn Fahrer waren dem Italiener Paulo Bettini, der alleine fuhr, und dem ehemaligen Träger des Gelben Trikots, Stuart O'Grady, und zwei weiteren Fahrern auf den Fersen. 50 Kilometer und drei Steigungen vor Etappenende war die Winokurow- Gruppe aber vom Feld gestellt worden. Armstrongs US-Postal-Mannschaft hatte das Tempo forciert. Zu diesem Zeitpunkt machte das Team des Titelverteidigers, das auf manchen vorangegangenen Etappen Schwächen gezeigt hatte, einen starken Eindruck.

O¿Grady mit Ausreißversuch

O'Grady war es bei der Flucht, die er zusammen mit Bettini 98 km vor dem Ziel initiiert hatte, nur um die Punkte beim Zwischensprint in Belcaire 37 km vor dem Ziel gegangen. Der Träger des Grünen Trikots baute seinen Vorsprung in der Punktwertung aus und ist heißer Anwärter auf den Sieg in dieser Kategorie, die Erik Zabel in den vergangenen fünf Jahren dominiert hatte. Nach Belcaire ließ sich der Australier ins Hauptfeld zurückfallen und fiel schnell weiter zurück.

Groot und der Russe Sergej Iwanow, Etappensieger von Aix-les- Bains, stürzten auf der Abfahrt vom 1506 Meter hohen Col de Jau schwer. Der Niederländer wurde mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen. Der Zustand des 26-jährigen de Groot ist kritisch, er wird künstlich beatmet. Iwanow brach sich das Schlüsselbein. Nicht weit entfernt vom Unfallort ereignete sich am 18. Juli 1995 eines der größten Tour-Dramen, als der Italiener Fabio Casartelli auf der Abfahrt vom Portet d'Aspet zu Tode stürzte. Den Gedenkstein passiert die Tour-Karawane am Samstag.

Moreau musste aufgeben

Christophe Moreau, Sieger des Prologs in Dünkirchen, im Vorjahr Vierter und vor Etappenstart auf Rang sechs noch aussichtsreich im Rennen, gab wegen einer Gastritis auf. Der Franzose, am Freitag schon früh hoffnungslos zurückgefallen, hatte in diesem Jahr die ersten beiden Tage das Gelbe Trikot getragen.

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