Die Europäische Union wird seit ihrer Gründung von hehren Zielen getragen. Eines lautet: "Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts und der Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsländern." Das bedeutete auch immer: Kein Mitgliedsstaat soll seine eigene Wirtschaft über die Maßen subventionieren, weil das auf Kosten der Partnerstaaten und eines fairen Binnenhandels gehen könnte. Im Kern ist die Idee lobenswert, weil sie kleinere Volkswirtschaften wie die italienische vor potenten wie der deutschen schützt. Trotzdem ist es nun höchste Zeit, sich von allzu ehernen und starren Grundätzen zu verabschieden.
Meinung
EU-Papier zu Fördergeldern Immer mehr Firmen drohen mit Abwanderung in die USA: Die EU sollte sie zum Bleiben bewegen – mit viel Geld

Das Startup Northvolt um CEO Peter Mikael Carlsson (links) wollte bis 2025 eine neue Batterie-Fabrik in Norddeutschland bauen. Jetzt überlegen sie, doch erst einmal in die USA zu gehen - trotz einer zugesagten Förderung von 155 Mio. Euro durch Wirtschaftsminister Robert Habeck
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Hohe Energiepreise, Lockangebote aus Übersee: Deutsche Unternehmen drohen verstärkt mit Abwanderung Richtung USA. Sollte man sie mit märchenhaften Steuerzuschüssen zum Bleiben bewegen? Der Druck auf Brüssel, die strengen Beihilferegelungen zu lockern, wächst jedenfalls. Da ist keine schlechte Nachricht.